Die Gesamtzahl ausländischer Studierender hat sich in den letzten zehn Jahren in Russland mehr als verdoppelt: Gab es 2004/05 knapp über 91.000, wurden 2013/14 bereits 206.000 Ausländer an russischen Hochschulen verzeichnet.

Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Popularität ist das Bildungsministerium nun gemeinsam mit dem Außenministerium an die Regierung herangetreten, um eine Erhöhung Stipendienplätze für ausländische Studierende um 30 Prozent von 15.000 auf 20.000 zu erwirken. Dies sei auch im langfristigen Interesse des Landes, so Ministeriumsvertreter, da dadurch eine internationale Basis russlandfreundlicher Eliten ausgebildet wird, denen in ihren Herkunftsländern eine  pro-russische Multiplikatorenfunktion zukommen soll. Ein ähnlicher Ansatz wurde zur Zeit der Sowjetunion bereits von der Universität der Völkerfreundschaft in Moskau verfolgt, die die zukünftigen Eliten sozialistischer Entwicklungsländer ausbildete.

Die Kosten für kostenlos bereitgestellte Studienplätze werden bis 2019 auf zusätzliche 80 Mio. Euro beziffert. Ob das Stipendienprogramm tatsächlich ausgeweitet wird, bleibt angesichts der angespannten Situation, in der der Staatshaushalt in diesem Jahr um merere Prozent gekürzt werden muss, sowie angesichts trüber Konjunkturprognosen, abzuwarten.

Quelle: Kommersant