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Hochschulen in Russland und der Ukraine

Author: BAYHOST-Webredaktion

Europäische Kommission widmet Mittel für Interreg-Projekte um: von Russland/Belarus zu Ukraine/Moldau

Die Europäische Kommission hat beschlossen, 135 Millionen Euro aus dem Instrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit neu zu verteilen: Das Geld war ursprünglich für Interreg-Programme mit Russland und Belarus vorgesehen (Zeitraum 2021 bis 2027) und soll jetzt für Interreg-Programme mit der Ukraine und der Republik Moldau verwendet werden.

Die 135 Millionen Euro können in eine Reihe von verschiedenen Projekten fließen: dazu gehören die Solidaritätskorridore und die Entwicklung grenzüberschreitender Verkehrsverbindungen, außerdem Gesundheitsdienste, Bildungs- und Forschungsprojekte, Programme zur sozialen Inklusion sowie die Stärkung der ukrainischen und moldauischen Behörden mit Blick auf deren institutionellen Kapazitäten. Die Beteiligung an Interreg-Programmen bringt für die beiden Länder auch Vorteile für Verwaltungskapazitäten sowie die Erfahrungen bei der Verwaltung und der Umsetzung von EU-Mitteln mit sich.

Nach der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine und im Einklang mit den von der EU angenommenen Maßnahmen hatte die Kommission im März 2022 die Zusammenarbeit mit Russland und seinem Verbündeten Belarus bei Interreg-Programmen zunächst ausgesetzt. Dies führte dazu, dass 26 Millionen Euro für die Unterstützung von Kooperationsprogrammen mit der Ukraine und der Republik Moldau umverteilt wurden. Mit dem jetzigen Beschluss werden die verbleibenden Mittel aus dem Zeitraum 2021-2027 in gleicher Weise umverteilt. Damit ist die Zusammenarbeit für die gesamte Förderperiode eingestellt.

Die Kommission hat ferner beschlossen, dass Regionen in Finnland, Estland, Lettland und Polen, die an Kooperationsprogrammen mit Russland und Belarus teilnehmen sollten, an anderen bestehenden Interreg-Programmen teilnehmen können.

Quelle: Kooperation International

DAAD fördert interdisziplinäre Ukrainestudien mit zwei Ukraine-Zentren

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert den Aufbau von zwei Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien an deutschen Hochschulen. Im Auswahlverfahren konnten sich ein Verbund unter Leitung der Europa-Universität Viadrina sowie die Universität Regensburg durchsetzen. Für beide Zentren stehen bis 2028 rund fünf Millionen Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amts zur Verfügung.

Bei der Auswahl der Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien konnten sich zwei Hochschulen durchsetzen: Zum einen das Zentrum „Denkraum Ukraine“ der Universität Regensburg, zum anderen der „Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)“ der Europa-Universität Viadrina im Verbund mit Berliner Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. Beide Projekte erhalten 2024 rund 750.000 Euro. Insgesamt stehen bis 2028 knapp fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Die ausgewählten Zentren sollen zum Ausbau der Ukraine-Expertise in Deutschland beitragen und sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung und Lehre zur Ukraine zwischen Fachbereichen und Institutionen strategisch zusammenführen. Eine besondere Rolle spielt bei den Zentren zudem die Wissenschaftskommunikation und die Vernetzung von deutschen, ukrainischen und internationalen Akteuren aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft: Aktuelle Forschungsergebnisse sollen für das Fachpublikum sowie eine breitere Öffentlichkeit aufbereitet werden, gerade auch für Institutionen, die sich beim Wiederaufbau der Ukraine engagieren.

DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee sagte dazu:

„Kurz nach dem zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine setzen wir als DAAD mit der Förderung zum Aufbau der beiden Zentren ein klares Zeichen der Kooperation und der Solidarität. Beide Zentren werden die Ukraine-Kompetenz in Deutschland stärken und dabei intensiv mit Partnern in der Ukraine zusammenarbeiten. Russlands Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass wir in Deutschland mehr Expertise zu Osteuropa und speziell zur Ukraine benötigen. Ein Wiederaufbau des Landes und eine Heranführung der Ukraine an die Europäische Union setzt auch bei uns vertieftes Wissen zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft der Ukraine voraus. Beide Zentren werden dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“

Quelle: Kooperation International

Ausbau der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit

Deutschland und die Ukraine blicken auf 30 Jahre erfolgreiche wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit. Am 8. November empfing Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger ihren ukrainischen Amtskollegen Oksen Lisovyi in Berlin, um die Kooperation zu würdigen und weiter auszubauen.

Zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs unterzeichnete der ukrainische Minister für Bildung und Wissenschaft Oksen Lisovyi gemeinsam mit Bundesministerin Stark-Watzinger eine Absichtserklärung. Stark-Watzinger bekräftigte bei der Unterzeichnung, dass Deutschland militärisch wie auch zivil unverändert fest an der Seite der Ukraine stehe. Sie lobte die erfolgreiche wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit beider Länder und kündigte an:

„Zugleich wollen wir sie mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung erneuern und so den Auftakt für unsere künftige Partnerschaft markieren.”

30 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit in der WTZ

In den vergangenen 30 Jahren haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine eng und erfolgreich zusammengearbeitet. Die formale Grundlage dafür ist die im Jahr 1993 unterzeichnete Erklärung über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit, kurz WTZ. Dieses starke Bündnis wurde und wird auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges aufrechterhalten.

Auftakt für weitere intensive Zusammenarbeit

Die nun unterzeichnete gemeinsame Absichtserklärung soll 2024 in einem neuen Regierungsabkommen münden, das die deutsch-ukrainischen Beziehungen im Bereich Wissenschaft und Technologie fortsetzt und zukunftsorientiert ausbaut. Drei Ziele sind besonders wichtig:

  • Vertiefung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit, damit wir den globalen Herausforderungen in den Themenfeldern wie Klima, Energie und Gesundheit, gemeinsam begegnen können.
  • Ausbau der engen Partnerschaft mit Blick auf die EU-Integration, damit die Ukraine in die grenzüberschreitenden Wissensflüsse enger eingebunden wird und im Europäischen Forschungsraum ihren festen Platz findet.
  • Unterstützung beim Wiederaufbau des ukrainischen Wissenschaftssystems, um Kriegsfolgen zu bewältigen, Kapazitäten auszubauen und bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Innovationen zu schaffen.

Deutsch-ukrainische Exzellenzkerne

Der russische Angriffskrieg trifft auch die ukrainische Wissenschaft. Wichtig für den Wiederaufbau sind hier die deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne. Mit ihnen unterstützt das BMBF die Ukraine gezielt bei einem modernen, forschungsstarken Wissenschaftssystem und einem funktionierenden Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. International wettbewerbsfähige Forschungsgruppen sollen in der Ukraine etabliert und die bilateralen Forschungs- und Entwicklungskompetenzen nachhaltig gestärkt werden.

Green Deal Ukraina: ThinkTank für den Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems

Beim Wiederaufbau der Ukraine ist auch die Energieversorgung von zentraler Bedeutung. Mit dem „Green Deal Ukraina“ möchte das BMBF einen ukrainisch-polnisch-deutschen ThinkTank aufbauen. Er soll die Ukraine beim Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems auf Grundlage erneuerbarer Energien unterstützen.

Bestmögliche Bildungschancen für ukrainische Studierende und Forschende

Geflohene aus der Ukraine sollten in Deutschland nicht nur einen sicheren Zufluchtsort finden, sondern auch bestmögliche Chancen auf qualitative Bildung erhalten. Zur Unterstützung der inzwischen über 9.000 Studierenden und zahlreichen Forscherinnen und Forschern leisten die Hochschulen in Deutschland einen wichtigen Beitrag. Beispielsweise wurden im Rahmen der Berlin University Alliance kurzfristig vielfältige Maßnahmen ins Leben gerufen – von Infrastrukturen für digitale Hochschulzugangsprüfungen bis hin zu neuen Forschungsprojekten. Und auch den Aufbau und die Aufrechterhaltung deutsch-ukrainischer Hochschulkooperationen unterstützt das BMBF: Zusammen mit den Ländern und der Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat das Ministerium die Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine initiiert. Sie bietet eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten.

Quelle: Kooperation International

Vier deutsch-ukrainische Exzellenzkerne ausgewählt: Unterstützung für ein forschungsstarkes Wissenschaftssystem in der Ukraine

Im Rahmen der Förderrichtlinie zum Aufbau deutsch-ukrainischer Exzellenzkerne in der Ukraine wurden nun vier deutsch-ukrainische Exzellenzkerne ausgewählt, die ab 2024 aufgebaut werden sollen.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erklärte anlässlich der Auswahl:

„Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine trifft auch die ukrainische Wissenschaft mit andauernder Härte. Deutschland steht militärisch wie zivil fest an der Seite des Landes. Mit den jetzt ausgewählten vier deutsch-ukrainischen Exzellenzkernen unterstützen wir die Ukraine gezielt bei einem modernen, forschungsstarken Wissenschaftssystem und einem funktionierenden Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sind auch ein wichtiger Beitrag zum Wiederaufbau des Landes. Für die deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne stellt das Bundesforschungsministerium bis zu elf Millionen Euro in den kommenden vier Jahre bereit. Sie sind zukünftige Zentren wissenschaftlicher Exzellenz in der Ukraine, geleitet von einer internationalen Spitzenforscherin oder einem internationalen Spitzenforscher.“

Die vier deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne

  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern EUU20 soll perspektivisch in Lwiw die deutsch-ukrainische und europäische Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts erforschen.
  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern für Naturstoffforschung CENtR soll perspektivisch in Lwiw angesiedelt sein und fokussiert auf Strategien zur Entdeckung und medizinischen Nutzbarmachung neuer Antiinfektiva.
  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern für Quantenmaterialien GU-QuMat soll perspektivisch in Kiew angesiedelt sein und wird sich auf die Suche nach neuartigen Quantenmaterialien sowie deren Funktionalisierung als Plattform für zukünftige Technologien konzentrieren.
  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern PLASMA-SPIN-ENERGY soll perspektivisch in Charkiw angesiedelt sein. Ziel ist es, Plasmatechnologien für die Herstellung von Spintronik-Bauteilen zu nutzen und so elektronische Geräte der nächsten Generation zu schaffen.

Hintergrund

Der Auswahl der Exzellenzkerne lag ein wettbewerbliches, gutachtergestütztes Verfahren zugrunde. Die Maßnahme ist unterteilt in eine Konzeptphase (18 Monate) und die eigentliche Implementierungsphase (vier Jahre). Für die bereits abgeschlossene Konzeptphase, in der 12 Exzellenzkern-Kandidaten gefördert wurden, standen je Projekt bis zu 100.000 Euro zur Ausarbeitung eines tragfähigen Konzepts für einen Exzellenzkern zur Verfügung.

Die Konzepte dienten als Basis für die finale Sitzung des Auswahlgremiums. Als Ergebnis dieser Sitzung wurden die vier besten Exzellenzkern-Kandidaten für die Förderung der Implementierungsphase ausgewählt. Pro Exzellenzkern werden ab 2024 etwa 2,5 Millionen Euro (gegebenenfalls zuzüglich einer Projektpauschale von 20 Prozent) für vier Jahre an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.

Quelle: Kooperation International

What Putin’s next term means for science

Researchers in Russia expect growing isolation as Vladimir Putin embarks on six more years as president.

Russian President Vladimir Putin has secured a fifth term in office, claiming a landslide victory in the country’s presidential election on 18 March. Election officials say he won a record 87% of votes. This outcome came as a surprise to no one, and many international leaders have condemned the vote as not being free or fair.

Researchers interviewed by Nature say that another six years of Putin’s leadership does not bode well for Russian science, which has been shunned globally in response to the country’s ongoing invasion of Ukraine, and is on precarious ground at home. Those still in Russia must choose their words carefully: as one scientist, who wishes to remain anonymous, put it, “business as usual” now includes possible prison time for offhand comments.

Publicly, Putin’s government is a big supporter of research. In early February, at a celebration of the 300-year anniversary of the Russian Academy of Sciences, Putin bolstered the academy’s role, effectively reversing parts of a sweeping reform that limited its autonomy he oversaw in his third term. And at the end of last month, he signed an update to the 2030 national science and technology strategy, which calls for funding for research and development to double to 2% of gross domestic product, and stresses an increased role for applied science amid “sanctions pressure”.

Despite being made before the election, these big announcements were framed not as campaign promises but as top-down directives, says Irina Dezhina, an economist at the Gaidar Institute for Economic Policy in Moscow. “The fact that it was set in motion back then implies no one really expected any changes at the helm.”

Fractured landscape

Although domestic support for Russian science, which remains mostly state-funded, appears to be strong, many collaborations with countries in the West have broken down since the invasion of Ukraine, prompting a shift to new partners in India and China.

After intense internal discussions, CERN, the European particle-physics powerhouse near Geneva, Switzerland, voted in December 2023 to end ties with Russian research institutions once the current agreement expires in November this year. And the war has severely disrupted science in the Arctic, where Russia controls about half of a region that is particularly vulnerable to climate change. A study this year gave a sense of how collaborative projects could be affected by losing Russian data: excluding Russian stations from the International Network for Terrestrial Research and Monitoring in the Arctic causes shifts in project results that are in some cases as large as the total expected impact of warming by 2100.

Reports also suggest that political oppression combined with the threat of military draft have led to a ‘brain drain’ among scientists. Getting an accurate headcount is challenging, but a January estimate by the Latvia-based independent newspaper Novaya Gazeta Europe, based on researchers’ ORCID identifiers, says at least 2,500 researchers have left Russia since February 2022.

Researchers who stayed in Russia have had to contend with serious supply-chain disruptions as well as personal risks. And international sanctions on Russia might have hit even the most productive scientists: according to a January 2024 paper co-authored by Dezhina, which surveyed some of the most published and cited Russian researchers, three out of four of them report at least some fallout from sanctions, mostly economic ones.

Russia’s isolation has particularly affected the medical sciences, because it means that international clinical trials are no longer held there, says Vasily Vlassov, a health-policy researcher at the Higher School of Economics University in Moscow. He fears that being cut off from the global community will erode Russia’s expertise in this fast-moving and technically complex field: “It’s a problem we have yet to fully appreciate.”

Researchers in the social sciences and humanities are less dependent on overseas partners, but they are affected by increasingly nationalist ideology, says a Russian researcher who asked to remain anonymous. When reviewing articles for publication in Russian journals, the researcher says, they are seeing an increasing number of submissions blaming problems in research and higher education on ‘the collective West’, a common propaganda term. “It’s everywhere, and it’s poisoning minds.”

Uncertain future

The election outcome serves as a reminder of the ongoing war and the openly totalitarian environment in Russia, says Alexander Kabanov, chief executive of the Russian-American Science Association, a US-based non-profit organization. “We are still dealing with an ongoing disaster,” he says.

Yet the impacts of sanctions on Russian science are beginning to fade from public consciousness in other countries. Pierre-Bruno Ruffini, who studies science diplomacy at Le Havre University-Normandy in Le Havre, France, says that academic sanctions and their consequences have “rapidly and completely disappeared” from discussions in the French research community. Dezhina agrees, and adds that, in her experience, even cooperation between individual scientists, once seen as a promising workaround for institutional bans, is on the decline.

Researchers in exile are working on an alternative to the state’s vision of the future for Russia and national science. A policy paper published earlier this month by Reforum, a European project that aims to create a “roadmap of reforms for Russia”, presents a to-do list for revitalizing Russian research. Three out of five of the tasks listed focus on bringing it back into the international fold. The policy paper’s author Olga Orlova, a science journalist and editor-in-chief of the website T-Invariant, thinks that scientists in Russia have a part in building that future.

“They shouldn’t be afraid of the change — they should be working for it,” she says.

Source: Nature

Studien zur Wissenschaftsfreiheit in Russland, Belarus und der Ukraine vorgestellt

Das SCIENCE AT RISK Emergency Office hat im Auftrag des Auswärtigen Amts Studien zu den Folgen des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges auf die Wissenschaftsfreiheit in der Ukraine sowie zum Stand der Wissenschaftsfreiheit in Russland und in Belarus angefertigt.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat massive Auswirkungen auf die Wissenschaft: Beispielsweise mussten zahlreiche Forschende aus der Ukraine vor russischen Truppen fliehen, Universitäten und Bibliotheken wurden bombardiert, es fehlt an Geld für die Forschung. In Russland und Belarus wiederum erschweren Repressionen zusehends Forschungsvorhaben, viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind ins Exil gegangen, internationale Kooperationen wurden gekappt. Die im November in Berlin vorgestellten Studien (Monitoring Reports) des SCIENCE AT RISK Emergency Office, ein vom Akademischen Netzwerk Osteuropa  (akno e.V.)  gegründetes Projekt, kartieren die aktuelle Lage der Wissenschaftsfreiheit in Belarus, Russland und der Ukraine.

SCIENCE AT RISK Monitoring Report

Ukraine 2022-2023: Threats to science and higher education after the full-scale Russian invasion 

Die Studie untersucht die Folgen des russischen Angriffskriegs für das ukrainische Wissenschaftssystem. Zur Lage in der Ukraine wurde unter anderem eine Online-Befragung durchgeführt, an der mehr als 4.000 bedrohte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern teilnahmen, um detailliertere Informationen zu Arbeitsbedingungen, Status und Bedürfnissen der ukrainischen Wissenschaft zu gewinnen. Die Studie soll bei der Planung und Umsetzung von Hilfsmaßnahmen sowie dem Ausbau der Zusammenarbeit mit der Ukraine unterstützen.

Belarus 2020-2023: Zum Stand der Wissenschaftsfreiheit

Die Studie zielt darauf ab, Mechanismen politischer Repressionen in Belarus und ihre Folgen für die akademische Gemeinschaft offenzulegen und gleichzeitig die qualitativen und quantitativen Charakteristika der Unterdrückung freien Denkens, Forschens und Lehrens im Wissenschaftssektor aufzuzeigen. Die Untersuchung erstreckt sich über den Zeitraum von August 2020 bis Oktober 2023. Berücksichtigt werden Studierende, Lehrende und Mitarbeitende von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen an belarussischen Hochschulen.  

Russia 2022/2023: Persecutions in the academic sphere and forced emigration

Die Studie beleuchtet die akademische Emigration aus Russland in Folge zunehmender Repressionen sowie deren Auswirkungen auf Hochschulen am Beispiel der Moskauer Higher School of Economics (HSE). Zudem wurden Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der akademischen Gemeinschaft geführt, die Russland nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine verlassen haben, um deren aktuelle Situation zu erfassen.

Source: Kooperation International

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