In der F.A.Z. vom 15. Juli erschien unter dem Titel „Russische Exzellenz, auf Linie gebracht“ ein Artikel über die Exzellenzinitiative „5Top100„. Die langjährige Moskau-Korrespondentin Kerstin Holm erklärt darin das Vorstoßen zweier russischer Hochschulen in die Top 100 der international renommiertesten Universitäten. Neben den internationalen Erfolgen greift sie in ihrem Artikel auch das gegenwärtige politische Klima auf, das sich zunehmend negativ auf die Wissenschaft auswirkt, wie das Beispiel eines amerikanischen Professors, der seit Jahren in Russland arbeitet, zeigt:

Die größte Gefahr droht dem russischen Bildungssystem freilich von Seiten der staatlichen Gewaltorgane, die immer aggressiver nach inneren Feinden fahnden und unabhängige Köpfe unter Generalverdacht stellen. Soeben wurde der amerikanische stellvertretende Rektor der Lobatschewski-Universität in Nischni Nowgorod, Kendrick White, gefeuert, nachdem der Fernsehpropagandist Dmitri Kisseljow sich darüber erregt hatte, dass ein Ausländer an einer vaterländischen Hochschule leitend tätig sei und dort Porträts ausländischer Gelehrter aufgehängt habe.

Einige der renommiertesten russischen Forscher hätten das Land bereits verlassen, da sie nicht mehr frei arbeiten können. Auch die bilaterale deutsch-russische Zusammenarbeit ist unter den aktuellen Bedingungen nicht einfach, wie es in dem Artikel, der hier online nachzulesen ist, weiterhin heißt.