Am 19. August hat Staatschef Wladimir Putin den Bildungsminister Dmitri Liwanow seines Amtes enthoben. Liwanows Absetzung erfolgte zehn Tage vor dem Ende der russischen Schulferien.
Der seit 2012 amtierende Liwanow wurde auf Empfehlung von Regierungschef Dmitrij Medwedew durch die Historikerin Olga Wassiliewa abgelöst. Das Bildungsministerium brauche „neue Ansätze“, erklärte Medwedew den Personalwechsel.
Wassiliewa ist Spezialistin für die Orthodoxe Kirche und wird etwa von der russischen Zeitung „Wedomosti“ als „extrem konservativ“ beschrieben. Zuvor war sie in der Präsidialadministration tätig, wo sie mit der Arbeit an Projekten zur „patriotischen Erziehung der Jugend“ betraut gewesen ist. Liwanow hingegen galt eher als ideologieferner Manager der Bildungsreformen.
Die Entlassung kann auch im Zusammenhang mit den bevorstehenden Parlamentswahlen am 18. September gedeutet werden. Nach Angaben des Kreml-nahen Umfrageinstituts Wziom war Liwanow der unbeliebteste Minister im russischen Kabinett. Bei seiner Hochschulreform etwa gab es starken Widerstand aus der einflussreichen Russischen Akademie der Wissenschaften. Wladimir Fortow, Präsident der Akademie, begrüßte daher die Entscheidung und gab seiner Hoffnung Ausdruck, den jahrelangen Konflikt endlich beilegen zu können.
Dmitrij Liwanow wurde mit seiner Entlassung aus dem Bildungsministerium zum Sonderbeauftragten des Präsidenten für die Handelsbeziehungen mit der Ukraine ernannt.
Quellen:
https://www.vedomosti.ru/politics/articles/2016/08/19/653770-dmitrii-livanov
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