BAYHOST Kompetenzatlas

Hochschulen in Russland und der Ukraine

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Expertise bündeln, Ukraine-Kompetenz erhöhen

Der DAAD fördert mit Mitteln des Auswärtigen Amts zwei Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien: An ihren Standorten in Regensburg sowie Frankfurt an der Oder und Berlin gehen sie neue Wege, um der Ukraine in ihrer Vielfalt gerecht zu werden.

„Unser Ziel ist es, die Ukraine-Kompetenz in Deutschland zu erhöhen“, sagt Dr. Gisela Zimmermann vom Referat Kooperationsprojekte in Europa, Südkaukasus und Zentralasien im DAAD. „Die neuen, vom DAAD geförderten Zentren sollen ihre Arbeit auch gezielt an die Öffentlichkeit bringen.“ Breite Aufmerksamkeit für wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse – das hat für die Ukraine besondere Bedeutung.

„Die Tatsache, dass wir von Russlands groß angelegtem Einmarsch in der Ukraine überrascht wurden, sollte Beweis genug dafür sein, dass wir mehr – und differenzierteres – Fachwissen über und einen neuen Blick auf Osteuropa brauchen“, hob DAAD-Generalsekretär Dr. Kai Sicks bereits im Juli 2024 in seinem Grußwort zur Eröffnung des „Kompetenzverbunds Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)“ hervor, den die Europa-Universität Viadrina mit Berliner Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen bildet. Sicks betonte: „Wir müssen unsere oft vereinfachte und falsche Wahrnehmung dieses vermeintlich einheitlichen, von Russland dominierten ‚Ostblocks‘ aufgeben. Stattdessen müssen wir die Region in ihrer ganzen kulturellen, historischen und politischen Vielfalt anerkennen. Dies gilt insbesondere für die Ukraine.“ Der KIU in Frankfurt an der Oder und Berlin und der am 2. Oktober 2024 eröffnete „Denkraum Ukraine“ an der Universität Regensburg: Beide Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien gehen neue Wege. Wir stellen die Zentren im Folgenden vor.

Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)

Ukraine-Kompetenz auf einer breiten Basis – das zeigt sich am KIU an drei Säulen: „Wir haben einen Forschungs-, einen Lehr- und einen Transferbereich etabliert“, erzählt Dr. Susann Worschech, wissenschaftliche Koordinatorin des KIU. „Wir gehen über die klassische Ukrainistik hinaus und vermitteln auch Kompetenz im sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Bereich.“ Im neuen Wintersemester startet ein ukrainebezogenes Lehrprogramm für Studierende, das im Laufe des nächsten Jahres zu einem Zertifikatsprogramm Ukrainestudien mit Ukraine-Seminaren, Sprachkursen und Möglichkeiten für Praktika ausgebaut wird. Neue Forschungsallianzen sind ebenso Ziel des KIU wie weitreichender Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

„Wir sind gut vernetzt mit dem politischen Berlin und haben zahlreiche Kontakte in die EU-Zentren Brüssel und Straßburg“, veranschaulicht Susann Worschech. „Unser Ziel ist es, neben der Etablierung von Ukrainestudien im akademischen Raum, nicht zuletzt auch langfristig Wissen für den politischen wie für den medialen Diskurs aufzubauen.“ Das gelinge auch über die Ausbildung der Studierenden mit einem Ukraine-Wissen, das sich nicht allein auf das Land konzentriert, sondern zudem auf seine vielfältigen Verflechtungen und internationalen Beziehungen. Absolventinnen und Absolventen könnten perspektivisch auch in Ministerien ihre neue Ukraine-Kompetenz einbringen.

Neben der Viadrina sind mehrere Berliner Institutionen Teil des KIU: Die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Wissenschaftskolleg Berlin und das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS). Gemeinsam verfolgen sie die drei Schwerpunktthemen zu „Geschichte und Kultur“, „Gesellschaft und Staat“ und „Konflikt, Krieg und multiple Krisen im globalen Kontext“. Eine Weiterentwicklung des studienbegleitenden Zertifikatsprogramms Ukrainian Studies zu einem einschlägigen Masterstudienangebot wird ebenfalls angestrebt. Für die Vermittlung von Wissen über die Ukraine in Politik und Gesellschaft werden vielfältige Veranstaltungs- und Informationsformate eingesetzt. Auch ist ein Graduiertenkolleg zu den Schwerpunktthemen im Aufbau.

Zentral sind für den KIU seine ukrainischen Hochschulpartner: die Kyiv School of Economics, die Nationale Universität Kyjiw-Mohyla Akademie, die Nationale Taras Schewtschenko-Universität Kyjiw, die Ukrainische Katholische Universität Lwiw sowie die Karasin-Universität Charkiw. Auch NGOs wie der sozialwissenschaftliche ukrainische Thinktank Cedos zählen zum Netzwerk, ebenso Universitäten in Großbritannien, Polen und Litauen. Susann Worschech bringt das Ziel des gemeinsamen Einsatzes auf den Punkt: „Wir machen das mit dem Ziel, nie wieder erleben zu müssen, dass politische und soziale Erdbeben unsere direkte östliche Nachbarschaft erschüttern und wir einfach nicht damit umgehen können.“

„Denkraum Ukraine“ an der Universität Regensburg

„Der Aufbau eines Zentrums für interdisziplinäre Ukrainestudien ermöglicht es uns, institutionalisiert und längerfristig mit unseren ukrainischen und weiteren Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten“, sagt Professor Guido Hausmann, Leiter des Arbeitsbereiches Geschichte am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) und Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas mit Schwerpunkt Russland/Sowjetunion und Ukraine an der Universität Regensburg. Dabei kann das Team um Hausmann, der wie auch Professorin Mirja Lecke Co-Sprecher des „Denkraums Ukraine“ ist, das Zentrum mit vielfältigen akademischen Strukturen in Regensburg verknüpfen: mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, dem Department für interdisziplinäre und multiskalare Area Studies (DIMAS), dem von 2020 an mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eingerichteten Zentrum Erinnerungskultur, dem IOS, dem Leibniz-WissenschaftsCampus „Europa und Amerika in der modernen Welt“ und dem Institut für Ostrecht. Es gibt auch vielfältige deutschlandweite und internationale Kooperationen, unter anderem mit dem Canadian Institute of Ukrainian Studies (CIUS) in Edmonton, der Nationalen Taras Schewtschenko-Universität-Kyjiw, der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw sowie zusätzlichen regionalen und internationalen Partnern.

Vier Themenfelder stehen im Fokus des „Denkraums Ukraine“: „Sprache und kulturelles Erbe“, „Krieg, Frieden und Nachkriegsordnung“, „Flucht, Migration und Wertetransfer“ sowie „Regionale Vielfalt: Industrie- und Grenzregionen im Vergleich“. Sie eröffnen auf breiter disziplinärer Grundlage einen interdisziplinären Denkraum. Guido Hausmann macht deutlich, wie vielschichtig die Verbindungen Regensburgs mit der Ukraine sind. Schon im Mittelalter gab es Handelsbeziehungen mit Kyjiw und Odesa. Nach dem Zweiten Weltkrieg existierte das größte bayerische „Ukrainerlager“ für Displaced Persons in der Stadt, ebenso ein Ukrainisches Wissenschaftliches Institut Ende der 1940er-Jahre. „Und heute pflegen wir auch eine lange, sehr aktive Städtepartnerschaft mit Odesa“, so Hausmann. „Wir haben sehr gute Voraussetzungen, nicht nur internationale Beziehungen zu stärken, sondern mit unserer Forschung und Lehre auch den Transfer in die lokale und regionale Gesellschaft zu leisten.“ Hausmann nennt die Flucht, Vertreibung und Migration von Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Geschichte als ein Beispiel für eine vergleichende Forschungsperspektive.

Auch für das Ziel, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, sind die Bedingungen in Regensburg gut. So hat das IOS etwa 2022 sein Blog-Format „Ostblog Spezial: Russlands Krieg gegen die Ukraine“ gestartet, das nach wie vor vielfältige Perspektiven zum Krieg anbietet: vom Blick auf den russischen Imperialismus bis zum Rundgang durch Odesa mit seinem reichen, aber bedrohten kulturellen Erbe. Guido Hausmann weiß um den Wert der historischen Perspektive – und richtet den Blick in die Zukunft: „Wir haben die Hoffnung, ein Zentrum aufzubauen, das den Blick auf die Ukraine langfristig wertvoll erweitert. Dieser Aufgabe werden wir uns in den kommenden Jahren insbesondere gemeinsam mit unseren ukrainischen Partnern intensiv widmen und damit in die breite Öffentlichkeit ausstrahlen.“

Johannes Göbel (4. Oktober 2024)

Quelle: DAAD

Wiedereröffnung des DAAD-Informationszentrums in Kyjiw

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) öffnet nach mehr als zwei Jahren wieder sein Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw. Das Informationszentrum war nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geschlossen worden und arbeitete digital von Deutschland aus weiter.

Mit der Wiedereröffnung verbessert der DAAD die Beratung von Studierenden und Forschenden und bekennt sich mit seinen Mitgliedshochschulen zu einer langfristig angelegten Unterstützung der Ukraine im akademischen Austausch mit Deutschland.

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte dazu in Bonn

„Nach zweieinhalb Jahren kehren wir nach Kyjiw zurück – trotz der anhaltenden russischen Angriffe. Dies ist ein bedeutender Schritt für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland. Wir bieten ukrainischen Studierenden, Forschenden und Hochschulen wieder eine direkte Anlaufstelle mit Beratungs- und Informationsangeboten im Land. Dies unterstreicht unseren unbedingten Willen, die Ukraine auf ihrem Weg nach Europa weiterhin aktiv zu unterstützen.“

Informationszentrum Kyjiw

Der DAAD ist seit 1998 mit einem Büro in der Ukraine vertreten. Zwischen Februar 2022 und September 2024 war das Büro in Kyjiw geschlossen, die Beratung von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden erfolgte digital aus Bonn. Zu den Aufgaben des wiedereröffneten Informationszentrums gehören neben der Beratung vor Ort, die Förderung der Kooperation zwischen ukrainischen und deutschen Hochschulen sowie die Zusammenarbeit mit DAAD-Lektorinnen und Lektoren in der Ukraine, die derzeit digital arbeiten. Das Informationszentrum hält zudem Kontakt zu den rund 4.000 DAAD-Alumni in der Ukraine.

Unterstützung von 20.000 Ukrainerinnen und Ukrainern

Seit dem russischen Angriff hat der DAAD mehrere Sonderprogramme aufgelegt und bestehende Programme erweitert, um die ukrainische Wissenschaft zu unterstützen. Mit finanzieller Förderung der Bundesregierung konnte der DAAD so seit 2022 rund 20 .000 ukrainischen Studierenden und Forschenden dabei helfen, ein Studium aufzunehmen beziehungsweise ihr Studium oder ihre Forschung fortzusetzen und abzuschließen. Darüber hinaus unterstützt der DAAD seit Februar 2024 den Aufbau von zwei Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien in Deutschland an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und an der Universität Regensburg – ebenfalls mit finanzieller Förderung durch die Bundesregierung.

Die akademischen Beziehungen zur Ukraine haben sich seit Kriegsausbruch intensiviert: So stieg die Zahl der Hochschulkooperationen auf über 300. Zudem studieren derzeit knapp 10.000 ukrainische Studierende in Deutschland, rund 1.300 ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an deutschen Hochschulen.

Wiederaufbau des Hochschul- und Wissenschaftssystems

Im Juni 2024 hat der DAAD Vorschläge zur Unterstützung des Wiederaufbaus des ukrainischen Hochschul- und Wissenschaftssystems vorgelegt – hierzu gehört auch das Konzept eines „Deutsch-Ukrainischen Hochschulnetzwerks“ zur Bündelung und zum systematischen Ausbau der Austausch- und Kooperationsbeziehungen zwischen ukrainischen und deutschen Hochschulen.

„Wir sind angetan von dem großen Interesse an unseren Überlegungen. Auch dieses Interesse belegt, dass in Politik und Wissenschaft intensiv über langfristig wirksame Strategien zur Unterstützung des ukrainischen Hochschulsystems nachgedacht wird“,

so der DAAD-Präsident.

Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine (NAKU)

Bereits kurz nach dem russischen Überfall hatte der DAAD die „Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine“ ins Leben gerufen. Die Plattform bündelte die vielfältigen Informations- und Hilfsangebote deutscher Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen für ukrainische Studierende und Forschende. Zudem konnten sich geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer persönlich zu akademischen Karrieremöglichkeiten und Qualifikationen beraten lassen.

Die Informationen zum Studieren und Forschen in Deutschland sowie ergänzende Beratungsangebote finden sich nun wieder auf der Webseite des Informationszentrums Kyjiw. Zur akademischen Zusammenarbeit mit der Ukraine berät der DAAD seine Mitgliedshochschulen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiterhin über das Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi).

Quelle: Kooperation International

DAAD fördert interdisziplinäre Ukrainestudien mit zwei Ukraine-Zentren

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert den Aufbau von zwei Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien an deutschen Hochschulen. Im Auswahlverfahren konnten sich ein Verbund unter Leitung der Europa-Universität Viadrina sowie die Universität Regensburg durchsetzen. Für beide Zentren stehen bis 2028 rund fünf Millionen Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amts zur Verfügung.

Bei der Auswahl der Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien konnten sich zwei Hochschulen durchsetzen: Zum einen das Zentrum „Denkraum Ukraine“ der Universität Regensburg, zum anderen der „Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)“ der Europa-Universität Viadrina im Verbund mit Berliner Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. Beide Projekte erhalten 2024 rund 750.000 Euro. Insgesamt stehen bis 2028 knapp fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Die ausgewählten Zentren sollen zum Ausbau der Ukraine-Expertise in Deutschland beitragen und sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung und Lehre zur Ukraine zwischen Fachbereichen und Institutionen strategisch zusammenführen. Eine besondere Rolle spielt bei den Zentren zudem die Wissenschaftskommunikation und die Vernetzung von deutschen, ukrainischen und internationalen Akteuren aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft: Aktuelle Forschungsergebnisse sollen für das Fachpublikum sowie eine breitere Öffentlichkeit aufbereitet werden, gerade auch für Institutionen, die sich beim Wiederaufbau der Ukraine engagieren.

DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee sagte dazu:

„Kurz nach dem zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine setzen wir als DAAD mit der Förderung zum Aufbau der beiden Zentren ein klares Zeichen der Kooperation und der Solidarität. Beide Zentren werden die Ukraine-Kompetenz in Deutschland stärken und dabei intensiv mit Partnern in der Ukraine zusammenarbeiten. Russlands Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass wir in Deutschland mehr Expertise zu Osteuropa und speziell zur Ukraine benötigen. Ein Wiederaufbau des Landes und eine Heranführung der Ukraine an die Europäische Union setzt auch bei uns vertieftes Wissen zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft der Ukraine voraus. Beide Zentren werden dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“

Quelle: Kooperation International

Hilfsmaßnahmen für aus der Ukraine geflohene Studierende, Forschende und Lehrende gestartet: DAAD fordert Unterstützung für deutsche Hochschulen

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine bringen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Förderorganisationen aus Deutschland und weltweit eigeninitiativ erste Hilfsangebote auf den Weg. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mahnt derweil ein Unterstützungsprogramm auf Bundesebene für die deutschen Hochschulen zur Integration von Studierenden, Forschenden und Lehrenden aus der Ukraine an.

Der DAAD hatte sich am 1. März mit seinen Mitgliedshochschulen zu den aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und zu den anstehenden Herausforderungen ausgetauscht. DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte:

„Ich möchte mich im Namen des DAAD bei unseren Mitgliedshochschulen, ihren Beschäftigten und Studierenden sehr herzlich für ihre Solidarität mit der Ukraine und ihre Eigeninitiativen der letzten Tage bedanken. Sie arbeiten intensiv daran, Ukrainerinnen und Ukrainer an ihren Hochschulen zu unterstützen. Zudem setzen sie entsprechend unserer Empfehlungen ihre Zusammenarbeit mit russischen Institutionen aus, um auf diese Weise die Maßnahmen der Bundesregierung und der Europäischen Union zur Sanktionierung und Isolierung Russlands zu unterstützen.“

Nach den Gesprächen mit den Mitgliedshochschulen zeige sich laut DAAD, dass die Hochschulen im Land zeitnah in die Lage versetzt werden müssten, sich intensiv um geflüchtete Studierende und Forschende aus der Ukraine zu kümmern. Dazu führte Mukherjee weiter aus:

„Wenn wir uns einen längeren Krieg in der Ukraine oder ein umfassendes russisches Besatzungsregime im Land vorstellen, müssen wir mit einer sehr großen Zahl an Ukrainerinnen und Ukrainern rechnen, die zu uns kommen werden und um die wir uns kümmern werden. Wir brauchen daher rasch ein von der Bundesregierung finanziertes großes Unterstützungsprogramm für die Hochschulen, damit diese den ukrainischen Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Perspektive bieten können.“

Dabei müssten auch die zusätzlichen Bedarfe der deutschen Studierendenwerke berücksichtigt werden. Aus DAAD-Sicht sollte ein Unterstützungsprogramm mehrere Säulen umfassen, die sich bereits in anderen Konflikten bewährt haben:

  • Stipendien für ukrainische Studierende, Promovierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den kommenden Wochen und Monaten zu uns kommen, sowie die unbürokratische Verlängerung der Förderung für diejenigen, die bereits bei uns sind,
  • Unterstützung der deutschen Hochschulen bei der Betreuung und Begleitung der Ukrainerinnen und Ukrainer während der Förderung und darüber hinaus;
  • Unterstützung der deutschen Hochschulen bei der fachlichen und sprachlichen Weiterqualifikation von akademisch vorqualifizierten Fachkräften mit Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt;
  • Unterstützung der deutschen Hochschulen bei der Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Angeboten für ihre ukrainischen Partnerhochschulen, solange diese ihren Betrieb aufrechterhalten können;
  • Leadership-Programme für zukünftige Führungskräfte, die nach einer späteren Stabilisierung der Lage Führungsaufgaben in der Ukraine übernehmen werden.

Der DAAD ist zu den Programmelementen bereits mit der Bundesregierung im Gespräch.

In den vergangenen Tagen hatten verschiedene Hochschulen und Forschungseinrichtungen – etwa die TU Berlin, die TU München oder das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden – sowie Förderorganisationen eigene Hilfsangebote gestartet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bietet Unterstützung im Rahmen ihrer Initiative für geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an. Diese ermöglichen Geflüchteten eine kurzfristige Integration in das deutsche Wissenschaftssystem und die Fortführung ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) hatte bereits Ende Februar bekannt gegeben, Stipendien- und Alumniaufenthalte von Geförderten aus der Ukraine in Deutschland flexibel zu verlängern. Aktuell hat die Stiftung die Bewerbungsfrist im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative für gefährdete und geflüchtete Forschende aus der Ukraine bis zum 18. März verlängert und das Nominierungsverfahren vereinfacht. Zudem wurde Ende März mit privaten Zustiftungen im Rahmen der Initiative ein Notfonds eingerichtet. Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung.

Die VolkswagenStiftung teilte am 4. März mit, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch die Invasion russischer Truppen gezwungen sind, die Ukraine zu verlassen, Fördermittel erhalten können, um ihre Tätigkeit an einer Universität oder einem Forschungsinstitut in Deutschland fortzusetzen. Ab sofort können Anträge für einen Förderzeitraum von 6 bis 12 Monaten bei der VolkswagenStiftung eingereicht werden.

Die Gerda Henkel Stiftung stellt für ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Fördermittel in Höhe von 2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Zuwendungen bestehen aus drei Schwerpunkten: Bis zu eine Million Euro gehen an die Philipp Schwartz-Initiative der AvH (s.o.). Bis zu 500.000 Euro fließen an den Verein MitOst e.V., der in der Ukraine und ihren Nachbarländern humanitäre Hilfsmaßnahmen koordiniert. Ebenfalls 500.000 Euro stehen für ein eigenes Stipendienprogramm bereit, mit dem die Gerda Henkel Stiftung sich zunächst an ehemals und aktuell Geförderte wendet und ihnen den Aufenthalt an Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland und Europa ermöglichen möchte.

Weitere Hilfsangebote und Unterstützungsmaßnahmen aus der weltweiten Forschungslandschaft laufen derzeit an. Unter #ScienceForUkraine werden diese auf Twitter sowie auf der gleichnamigen Internetseite gesammelt. Am 7. März.2022 wurden dort bereits mehr als 400 Angebote aus mehr als 35 Ländern geführt – darunter über 80 aus Deutschland. Die AvH listet Angebote zur Unterstützung für gefährdete Forschende sowie Informationen und Maßnahmen zum Krieg in der Ukraine auf eigenen Informationsseiten.

Quelle: Kooperation International

Cooperation Highlight: DAAD-funded German-Ukrainian research and development project VRscan3D

The objective of this project (2019-2023) is to develop a software tool for creating simulated mass data of objects that are recorded by a terrestrial laser scanner. These instruments create 3D point clouds from different stations which further have to be registered (geo-referenced) and processed to higher level information such as 3D models, architectural drawings, orthophotos or maps. 

This project is led by Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Thomas Luhmann, member of the German-Ukrainian Academic Society.

Project is financed under DAAD program Support for the internationalisation of Ukrainian higher education institutions – shaping the digital future together. The project is funded with approx. EUR 100,000 per year. The project has recently been extended until 2023. Here you can also see other projects funded within this funding line by the DAAD.

Ukrainian universities teaching courses related to digitization in engineering practice (e.g. geoinformation sciences, cadastral mapping, geodesy) should educate their students according to modern needs and demands from the professional market. However, there is a lack of knowledge among many teachers, out of-date equipment (hardware and software), insufficient IT infrastructure and insufficient finances for necessary investments. University curricula in Ukraine need to be updated to accommodate these new technologies. For this purpose, appropriate tools and data have to be provided, otherwise neither teachers nor students have realistic chances to adapt to new methods in due time, and they will not be able to contribute to further developments by themselves. 

The main goals of this project is to cover engineering digitization by two major project parts:

  1. Development of a virtual environment for creation and processing of digital 3D scan data 
  2. Digital teaching and e-learning material with interactive tools and practical experiences

Digital teaching and e-learning material with interactive tools and practical experiences 

Project partners:

  • Jade University of Applied Sciences, The Institute for Applied Photogrammetry and Geoinformatics (IAPG), Oldenburg, Germany
  • Kyiv National University for Construction and Architecture (KNUCA), Faculty for Geodesy and Land Management, Ukraine 
  • Dnipro University of Technology, Ukraine 
  • University of Bamberg, Institute of Archaeology, Heritage Sciences and Art History, Germany.

This collaborative project further advances the existing fruitful cooperation between the Jade University of Applied Sciences and the KNUCA. Since 2015 Jade University of Applied Sciences supports the annual student-exchange Oldenburg-Kyiv on topic “Photogrammetry and laser scanning for the acquisition and 3D modelling of complex objects”.

Source: The UKRAINE Network

Deutsch-russische Wissenschaftsbeziehungen: Erfolg des langen Atems

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat Empfehlungen zum wissenschaftlichen Austausch mit der Russischen Föderation veröffentlicht. Die Chancen, die sich im letzten Jahrzehnt durch die Modernisierung des russischen Wissenschaftssystems ergeben haben, gilt es aus DAAD-Sicht konsequent zu nutzen.

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The 10th German-Russian Week of the Young Researcher: Collaborating across borders during the pandemic

Unter der Schirmherrschaft des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses Moskau (DWIH), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde das zehnte Jubiläum der „German-Russian Week of the Young Researcher“ gefeiert.

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DAAD: Empfehlungen für deutsch-russische Wissenschaftskooperationen

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat Empfehlungen zum wissenschaftlichen Austausch mit der Russischen Föderation veröffentlicht. Die Chancen, die sich im letzten Jahrzehnt durch die Modernisierung des russischen Wissenschaftssystems ergeben haben, gilt es aus DAAD-Sicht konsequent zu nutzen.

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Universität Bayreuth: deutsch-ukrainisches Digitalisierungsprojekt gestartet

Die Universität Bayreuth und die Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw wollen im wechselseitigen Austausch die Digitalisierung in Studium und Lehre sowie in der hochschuldidaktischen Weiterbildung weiter vorantreiben. Zum Jahresbeginn 2020 haben sie das Projekt „Learnopolis“ gestartet.

Die Universität Bayreuth und die Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw (LNU) verfolgen im Projekt „Learnopolis“ gemeinsam das Ziel, digital unterstützte Lern- und Lehrprozesse zu fördern und entsprechende Konzepte und Instrumente universitäts- und nutzergruppenspezifisch weiterzuentwickeln. Dies soll sowohl in zentralen Einrichtungen, wie beispielsweise in den Universitätsbibliotheken, als auch dezentral auf der Ebene von Fakultäten und Facheinheiten geschehen. Darüber hinaus wollen beide Universitäten darauf hinarbeiten, das Innovationspotenzial ihres jeweiligen regionalen Umfelds für die eigene und die Partneruniversität noch stärker zu nutzen. Ausgehend von ihrer bisherigen Zusammenarbeit entsteht ein gemeinsames digitales Innovationslabor, das die Grundlage künftiger Kooperationen bildet und beispielgebend für die Zusammenarbeit deutscher und osteuropäischer Hochschulen werden könnte. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Vorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in den nächsten zwei Jahren mit rund 200.000 Euro.

Projektleiter Nicolai Teufel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fortbildungszentrum Hochschullehre (FBZHL) der Universität Bayreuth, sagte:

„Die großzügige Förderung durch den DAAD mit Mitteln des BMBFs gibt uns jetzt die Möglichkeit, eine Kooperationsplattform aufzubauen, die sich zu einem Pilotprojekt für künftige Kooperationen zwischen deutschen und ukrainischen Universitäten entwickeln könnte. Dabei können wir auf den langjährigen Erfahrungen der Universität Bayreuth im Rahmen des BMBF-Programms ‚ProfiLehrePlus‘ und des FBZHL-Konzepts zur ‚Förderung von Lehr-Lernprozessen mit digitalen Ressourcen‘ aufbauen. Zugleich verbindet das Vorhaben die Intensivierung der Ost-West-Zusammenarbeit mit nachhaltigen Modernisierungsprozessen innerhalb unserer ukrainischen Partneruniversität.“

Im Mittelpunkt von „Learnopolis“ steht zunächst der Aufbau eines Beratungs- und Serviceangebots zu digital unterstützten Lehr- und Lernprozessen in Lwiw nach Bayreuther Vorbild. Wechselseitige Hospitanzen werden in diesem Rahmen dazu beitragen, die unterschiedlichen Erfahrungshorizonte und Sichtweisen der beiden Partneruniversitäten zusammenzuführen und weitere deutsch-ukrainische Kontakte zu knüpfen. In einer späteren Projektphase ist die gemeinsame Entwicklung eines Angebots zum Thema „Internationale Kooperationen in der Hochschullehre“ geplant. Digitalisierung, Internationalisierung und Innovation werden bei „Learnopolis“ miteinander verknüpft. Deutlich wird dies durch vier deutsch-ukrainische Projekttandems, die gemeinsam bereichsspezifische Einsatzmöglichkeiten von digitalen Instrumenten erproben sollen; beispielsweise auf den Gebieten „Bibliotheken und Open Access“ und „Sprache, Translation und Digitalisierung“. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die in ihren jeweiligen Fachgebieten als kompetente Ansprechpartner für Fragen digitaler Lern- und Lehrprozesse zur Verfügung stehen wollen, sind eingeladen, an diesen Projekttandems teilzunehmen.

Einen weiteren Schwerpunkt des Projekts bilden die Wissenskommunikation und der Austausch mit dem regionalen Umfeld der beiden Universitäten. Eine gemeinsame Kompetenzdatenbank für digitales Lernen und internationale Kooperation in Oberfranken und im Oblast Lwiw soll auch für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in diesen Regionen zugänglich sein. Geplant ist zudem eine Vortragsreihe, in der außeruniversitäre „Best Practices“ auf den Gebieten digital unterstützten Lernens und internationaler Kooperation vorgestellt werden.

Einen weiteren Schwerpunkt des Projekts bilden die Wissenskommunikation und der Austausch mit dem regionalen Umfeld der beiden Universitäten. Eine gemeinsame Kompetenzdatenbank für digitales Lernen und internationale Kooperation in Oberfranken und im Oblast Lwiw soll auch für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in diesen Regionen zugänglich sein. Geplant ist zudem eine Vortragsreihe, in der außeruniversitäre „Best Practices“ auf den Gebieten digital unterstützten Lernens und internationaler Kooperation vorgestellt werden.

Quelle: Kooperation International

Conference “Reforming European Higher Education – From Policy to Practice“, Kiev, Ukraine, 8th & 9th June 2018

On behalf of the Federal Ministry of Education and Research (BMBF) the DAAD is organising the conference “Reforming European Higher Education – From Policy to Practice”, and a “Networking Meeting for Higher Education Cooperation” on the 8th and 9th of June 2018.

1st Conference Day

Conference (plenary) “Reforming European Higher Education – From Policy to Practice”

on 8th June

Ukraine joined the Bologna Process in 2005 and since then much has been done. Important higher education reforms were initiated and successfully implemented. Nonetheless, as other Bologna Members, Ukraine’s Higher Education system still faces some challenges of modernisation and Europeanisation. Therefore, an international conference will be held to support and encourage the reform efforts. The conference will address key elements of the European higher education reform, including quality assurance, transparency instruments such as ECTS / Diploma Supplement but also the topic of recognition of qualifications. In addition, the conference will also provide the opportunity to exchange experience between German, European and Ukrainian higher education representatives. Furthermore, participants will be informed about the results of the Bologna Ministerial Conference in Paris and will discuss future challenges in European Higher Education.

2nd Conference Day

Networking Meeting on the 9th of June

The Networking Meeting at local universities will provide participants with the opportunity to establish cooperation partnerships with Ukrainian & European colleagues.

Addressed are representatives of the following academic disciplines: Engineering, Mathematics, IT/Computer Sciences & Natural Sciences

The deadline for the Call for Expression of Interest is 14th of May 2018

If you are interested in participating, please submit your expression of interest under the following link: https://ssl.daad.de/limesurvey/683462/lang-en

For further information please visit our website:

https://eu.daad.de/service/veranstaltungen/2018/de/62435-reforming-european-higher-education-from-policy-to-practice/

As the number of participants is limited, available slots are allocated on a ‚first come first serve‘ basis. If selected, the DAAD will provide catering and accommodation (maximum 3 nights) as well as local transfer as part of the 2-day event. Additionally, the travel expenses will be supported with a lump sum of 400 Euro

We would be delighted if you could forward this information to interested parties / subject areas / faculties within your institution. Furthermore, please feel free to publish the invitation on suitable websites and specific social portals.

Contact: bologna@daad.de

Quelle: DAAD

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