Am 8. Februar 2018 fand in der Botschaft der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland die Auftaktveranstaltung des zweiten Teils des Deutsch-Ukrainischen Forums für Nachwuchswissenschaftler statt. Dieses Forum wurde erstmalig durch die Eberhard-Karls-Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft als zweiteilige Veranstaltung organisiert. Den Auftakt bildete im Dezember 2017 eine sechstägige Erkundungs- und Netzwerkbildungsreise „Forschung in der Ukraine“ nach Kyiv, Lviv und Kharkiv.
Der zweite Teil des Forums war dann im Februar 2018 ein intensiver zweitägiger Workshop zum Thema „Fit für die Forschungsförderung in Berlin“. Diese Veranstaltung wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Bei der Auftaktveranstaltung des 2. Teils des Forums und dem darauffolgenden Empfang hat Prof. Dr. Olga Garaschuk, Neurophysiologin der Eberhard Karls Universität Tübingen und die Präsidentin der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft e.V./ des UKRAINE Netzwerkes, einen Vortrag der Vortragsreihe „Forschung aus der ersten Hand“ zum Thema „Alterung des Gehirns und neue Erkenntnisse über Alzheimer Erkrankung“ gehalten.
Das Hauptziel des Forums ist es, die Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland mit der wissenschaftlichen Landschaft und der aktuellen Forschung in der Ukraine vertraut zu machen und es Forschern beider Länder zu ermöglichen, sich kennenzulernen, Ideen auszutauschen und Konzepte für mögliche gemeinsame Forschungsprojekte zu erörtern. An dem ersten Teil des Forums nahmen 45 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen der Forschung teil: Natur- und Ingenieurwissenschaften, Biowissenschaften und Biomedizin, sowie Sozial- und Geisteswissenschaften. Der wissenschaftliche Nachwuchs (Postdoktoranden bzw. Gruppenleiter/ Juniorprofessoren) kamen aus Cherkasy, Ivano-Frankivsk, Kharkiv, Kyiv, Lviv, Odesa, Mariupol und Slovjansk in der Ukraine, sowie aus Berlin, Dresden, Hannover, München, Stuttgart, Potsdam, Tübingen und Wildau in Deutschland. Die Teilnehmer des Forums bekamen die Möglichkeit die führenden Universitäten und wissenschaftlichen Institute der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kyiv, Kharkiv und Lviv zu besuchen und ihre eigenen Forschungsprojekte zu präsentieren. Während der dedizierten Veranstaltung „Finanzierungsmöglichkeiten für die deutsch-ukrainische und internationale Zusammenarbeit“ erfuhren die Teilnehmer und andere interessierte ukrainische Forscher mehr über jene Forschungsförderprogramme, die gemeinsame Forschungsprojekte finanzieren und die wissenschaftliche Mobilität unterstützen. Außerdem konnten die Teilnehmer auch die „Best Practice“ -Beispiele kennenlernen und sich mit erfahrenen Forschern aus der Ukraine und Deutschland austauschen, die schon seit langem erfolgreich zusammenarbeiten.
Für den zweiten Teil des Forums wurden 10 deutsch-ukrainische Tandems anhand ihrer Antragsskizzen für gemeinsame Forschungsprojekte durch eine Expertenkommission ausgewählt. Die Teilnehmer konnten somit ihre Forschungsideen weiter gemeinsam ausarbeiten und auf ein fundiertes Know-how zurückgreifen, welches ihnen während des zweitägigen intensiven Workshops durch eine erfahrene Beraterin für Forschungsförderung, sowie Fachexperten mit mehrjähriger Erfahrung in Antragsstellung und -begutachtung vermittelt wurde. Darüber hinaus bekamen die Forschungspartner aus der Ukraine die Möglichkeit das jeweilige Labor / Forschungsinstitut ihres potenziellen Partners in Deutschland zu besuchen, um mehr über dessen aktuelle Forschung zu erfahren und über zukünftige gemeinsame Projekte zu diskutieren.
Das Forum wurde durch eine besonders positive Atmosphäre und einen regen wissenschaftlichen und kulturellen Austausch gekennzeichnet. „Ich betrachte das Forum als das bemerkenswerteste Ereignis im ukrainischen Wissenschaftsgeschehen in diesem Jahr, insbesondere in Bezug auf Geographie, Logistik und Anzahl der beteiligten Menschen und Institutionen“ schätzte Dr. Svitlana Potapenko, Historikerin aus Kyiv. Dr. Maksym Tsizh, Kosmologe aus Lviv, meinte: „Alle Teile des Forums waren wichtig: die Interaktion mit meinem Forschungspartner, die Tipps zum Thema Antragsvorbereitung, sowie die fachliche Beratung durch Experten. Ich habe jetzt alle Kontakte, die ich brauche und einen soliden Plan für meine nächsten Schritte – alles Dank des Forums und der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft“. Sowohl die teilnehmenden Nachwuchsforscher als auch die erfahrenen Wissenschaftler, die an dem Forum mitwirkten, haben neue Kontakte geknüpft und interessante Ideen entwickelt. Zudem sind die Nachwuchsforscher jetzt bestens dafür ausgestattet ihre Forschungskarieren weiter fortzusetzen, um zur deutsch-ukrainischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit beizutragen.
Weitere Informationen:
Die Deutsch-Ukrainische Akademische Gesellschaft wurde 2016 in Berlin als gemeinnütziger Verein gegründet. Eine der zentralen Aufgaben der Gesellschaft ist die Etablierung einer Dialog- und Kooperationsplattform zur engen Vernetzung und gegenseitigen Unterstützung deutscher und ukrainischer Wissenschaftler, die an einer bi- und multilateralen Zusammenarbeit in Hochschulbildung, Forschung und Wissenschaft interessiert sind. Die Gesellschaft unterstützt das UKRAINE-Netzwerk in und aus Deutschland.
Das Ukrainische Akademische Internationale Netzwerk (Das UKRAINE Netzwerk/ The UKRAINE Network) ist eine informelle Experten-Gemeinschaft, die Forschern und Fachexperten aus allen Forschungsbereichen – unabhängig von ihrer Nationalität und ihrem Aufenthaltsland – offensteht, die daran interessiert sind, die internationale akademische Zusammenarbeit mit der Ukraine zu fördern. Es wurde im Januar 2016 in Berlin, Deutschland, ins Leben gerufen. Die Hauptziele des UKRAINE Netzwerks sind:
- Förderung der akademischen Zusammenarbeit mit der Ukraine;
- Unterstützung von Reformen in der ukrainischen Wissenschaft;
- Verbesserung des Wissens über die Ukraine im Ausland.
Ausführliche Berichte und Bilder der Veranstaltung finden Sie auf der Internetseite der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft: