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Hochschulen in Russland und der Ukraine

Tag: Zusammenarbeit

Ausbau der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit

Deutschland und die Ukraine blicken auf 30 Jahre erfolgreiche wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit. Am 8. November empfing Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger ihren ukrainischen Amtskollegen Oksen Lisovyi in Berlin, um die Kooperation zu würdigen und weiter auszubauen.

Zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs unterzeichnete der ukrainische Minister für Bildung und Wissenschaft Oksen Lisovyi gemeinsam mit Bundesministerin Stark-Watzinger eine Absichtserklärung. Stark-Watzinger bekräftigte bei der Unterzeichnung, dass Deutschland militärisch wie auch zivil unverändert fest an der Seite der Ukraine stehe. Sie lobte die erfolgreiche wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit beider Länder und kündigte an:

„Zugleich wollen wir sie mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung erneuern und so den Auftakt für unsere künftige Partnerschaft markieren.”

30 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit in der WTZ

In den vergangenen 30 Jahren haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine eng und erfolgreich zusammengearbeitet. Die formale Grundlage dafür ist die im Jahr 1993 unterzeichnete Erklärung über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit, kurz WTZ. Dieses starke Bündnis wurde und wird auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges aufrechterhalten.

Auftakt für weitere intensive Zusammenarbeit

Die nun unterzeichnete gemeinsame Absichtserklärung soll 2024 in einem neuen Regierungsabkommen münden, das die deutsch-ukrainischen Beziehungen im Bereich Wissenschaft und Technologie fortsetzt und zukunftsorientiert ausbaut. Drei Ziele sind besonders wichtig:

  • Vertiefung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit, damit wir den globalen Herausforderungen in den Themenfeldern wie Klima, Energie und Gesundheit, gemeinsam begegnen können.
  • Ausbau der engen Partnerschaft mit Blick auf die EU-Integration, damit die Ukraine in die grenzüberschreitenden Wissensflüsse enger eingebunden wird und im Europäischen Forschungsraum ihren festen Platz findet.
  • Unterstützung beim Wiederaufbau des ukrainischen Wissenschaftssystems, um Kriegsfolgen zu bewältigen, Kapazitäten auszubauen und bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Innovationen zu schaffen.

Deutsch-ukrainische Exzellenzkerne

Der russische Angriffskrieg trifft auch die ukrainische Wissenschaft. Wichtig für den Wiederaufbau sind hier die deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne. Mit ihnen unterstützt das BMBF die Ukraine gezielt bei einem modernen, forschungsstarken Wissenschaftssystem und einem funktionierenden Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. International wettbewerbsfähige Forschungsgruppen sollen in der Ukraine etabliert und die bilateralen Forschungs- und Entwicklungskompetenzen nachhaltig gestärkt werden.

Green Deal Ukraina: ThinkTank für den Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems

Beim Wiederaufbau der Ukraine ist auch die Energieversorgung von zentraler Bedeutung. Mit dem „Green Deal Ukraina“ möchte das BMBF einen ukrainisch-polnisch-deutschen ThinkTank aufbauen. Er soll die Ukraine beim Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems auf Grundlage erneuerbarer Energien unterstützen.

Bestmögliche Bildungschancen für ukrainische Studierende und Forschende

Geflohene aus der Ukraine sollten in Deutschland nicht nur einen sicheren Zufluchtsort finden, sondern auch bestmögliche Chancen auf qualitative Bildung erhalten. Zur Unterstützung der inzwischen über 9.000 Studierenden und zahlreichen Forscherinnen und Forschern leisten die Hochschulen in Deutschland einen wichtigen Beitrag. Beispielsweise wurden im Rahmen der Berlin University Alliance kurzfristig vielfältige Maßnahmen ins Leben gerufen – von Infrastrukturen für digitale Hochschulzugangsprüfungen bis hin zu neuen Forschungsprojekten. Und auch den Aufbau und die Aufrechterhaltung deutsch-ukrainischer Hochschulkooperationen unterstützt das BMBF: Zusammen mit den Ländern und der Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat das Ministerium die Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine initiiert. Sie bietet eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten.

Quelle: Kooperation International

Vier deutsch-ukrainische Exzellenzkerne ausgewählt: Unterstützung für ein forschungsstarkes Wissenschaftssystem in der Ukraine

Im Rahmen der Förderrichtlinie zum Aufbau deutsch-ukrainischer Exzellenzkerne in der Ukraine wurden nun vier deutsch-ukrainische Exzellenzkerne ausgewählt, die ab 2024 aufgebaut werden sollen.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erklärte anlässlich der Auswahl:

„Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine trifft auch die ukrainische Wissenschaft mit andauernder Härte. Deutschland steht militärisch wie zivil fest an der Seite des Landes. Mit den jetzt ausgewählten vier deutsch-ukrainischen Exzellenzkernen unterstützen wir die Ukraine gezielt bei einem modernen, forschungsstarken Wissenschaftssystem und einem funktionierenden Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sind auch ein wichtiger Beitrag zum Wiederaufbau des Landes. Für die deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne stellt das Bundesforschungsministerium bis zu elf Millionen Euro in den kommenden vier Jahre bereit. Sie sind zukünftige Zentren wissenschaftlicher Exzellenz in der Ukraine, geleitet von einer internationalen Spitzenforscherin oder einem internationalen Spitzenforscher.“

Die vier deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne

  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern EUU20 soll perspektivisch in Lwiw die deutsch-ukrainische und europäische Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts erforschen.
  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern für Naturstoffforschung CENtR soll perspektivisch in Lwiw angesiedelt sein und fokussiert auf Strategien zur Entdeckung und medizinischen Nutzbarmachung neuer Antiinfektiva.
  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern für Quantenmaterialien GU-QuMat soll perspektivisch in Kiew angesiedelt sein und wird sich auf die Suche nach neuartigen Quantenmaterialien sowie deren Funktionalisierung als Plattform für zukünftige Technologien konzentrieren.
  • Der deutsch-ukrainische Exzellenzkern PLASMA-SPIN-ENERGY soll perspektivisch in Charkiw angesiedelt sein. Ziel ist es, Plasmatechnologien für die Herstellung von Spintronik-Bauteilen zu nutzen und so elektronische Geräte der nächsten Generation zu schaffen.

Hintergrund

Der Auswahl der Exzellenzkerne lag ein wettbewerbliches, gutachtergestütztes Verfahren zugrunde. Die Maßnahme ist unterteilt in eine Konzeptphase (18 Monate) und die eigentliche Implementierungsphase (vier Jahre). Für die bereits abgeschlossene Konzeptphase, in der 12 Exzellenzkern-Kandidaten gefördert wurden, standen je Projekt bis zu 100.000 Euro zur Ausarbeitung eines tragfähigen Konzepts für einen Exzellenzkern zur Verfügung.

Die Konzepte dienten als Basis für die finale Sitzung des Auswahlgremiums. Als Ergebnis dieser Sitzung wurden die vier besten Exzellenzkern-Kandidaten für die Förderung der Implementierungsphase ausgewählt. Pro Exzellenzkern werden ab 2024 etwa 2,5 Millionen Euro (gegebenenfalls zuzüglich einer Projektpauschale von 20 Prozent) für vier Jahre an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.

Quelle: Kooperation International

Europäische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie: Ukraine und Georgien werden COST-Mitglieder

Die Mitgliedstaaten der Initiative zur europäischen Zusammenarbeit im Bereich der wissenschaftlichen und technischen Forschung COST haben einstimmig die Aufnahme beider Länder als Vollmitglieder beschlossen.

Die Abstimmung fand während der COST-Generalversammlung am 30. und 31. März unter Schirmherrschaft des französischen EU-Ratsvorsitzes in Paris statt. Nach dem einstimmigen Beschluss treten sowohl Georgien als auch die Ukraine als Vollmittglieder Nummer 39 und 40 COST (European Cooperation in Science and Technology) bei.

Die COST-Mitgliedschaft ermöglicht es Forschenden sowie Innovatorinnen und Innovatoren aus beiden Ländern, die Vernetzungsmöglichkeiten von COST in vollem Umfang zu nutzen und auch als Hauptantragstellende für COST-Aktionen aufzutreten. Darüber hinaus werden Georgien und die Ukraine auf Leitungsebene der Initiative an der strategischen Ausrichtung von COST mitwirken.

Aktuell sind bereits 66 ukrainische Forschende und 28 georgische Forschende an 28 bzw. 21 COST-Aktionen beteiligt.

Quelle: Kooperation International

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