Wie University World News berichtet, ist in diesem Jahr die Zahl russischer Studierender, die sich für ein Studium im Ausland beworben haben, um 25%-30% gesunken. In einigen Disziplinen, vor allem Fremdsprachen, sogar um 40%. Derzeit studieren laut Bildungsministerium ca. 50.000 Russen im Ausland. Allerdings überlegen viele aufgrund gestiegener Kosten ihr Studium in ihrer Heimat fortzusetzen.
Wie eine russische Vermittlungsagentur für Studierende mitteilt, ist dies vor allem als Reaktion auf die russische Wirtschaftskrise zurückzuführen. Infolge der westlichen Sanktionen als Antwort auf die Annektion der Krim kam es zu einer drastischen Entwertung des Rubels im Vergleich zum Dollar und Euro, was die Lebenshaltungskosten für Russen im Ausland auf einen Schlag nahezu verdoppelt hat.
Auch der Staat hat bereits auf die neue Situation reagiert und das erst vor kurzem auferlegte Stipendienprogramm für Auslandsstudierende gekürzt: War eine jährliche Förderung von 1.500 russischen Studierenden im Ausland vorgesehen, werden nun nur noch 750 Stipendien vergeben.
Vizebildungsminister Alexander Klimov erklärte : „Diese Entscheidung hängt mit dem signifikanten Rückgang des Interesses russischer Studierender zusammen, aufgrund der Rubelentwertung ein Auslandsstudium aufzunehmen. Momentan deckt der Höchstsatz des Stipendius nicht einmal die Studien- und Lebenshaltungskosten .“
Laut einem offiziellen Sprecher des Bildungsministerium gab es in der Regierung sogar Gedanken, das Stipendienprogramm komplett zu schließen, allerdings konnte dies durch eine Fürsprache in der Präsidialadministration verhindert werden.
Letztlich wurde der Kompromiss erzielt, die Anzahl der Stipendien um die Hälfte zu reduzieren und die verbliebenen Stipendien von 1.3 Mio. Rubel auf 2.7 Mio. Rubel zu erhöhen (von ca. 27.000 auf €47.500€).
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