In den ostukrainischen „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk befinden sich mit der Nationalen Universität Donezk und der Taras Schewtschenko Universität Luhansk zwei der größten und wichtigsten Hochschulen der Ukraine. Von dem seit über einem Jahr andauernden militärischen Konflikt sind beide Institution stark betroffen – und gehen unterschiedlich damit um.

Die Nationale Universität Donezk wurde vom Bildungsministerium in die 800 Kilometer westlich gelegene Stadt Winnyzja evakuiert. Allerdings blieb etwa die Hälfte der Studierenden in Donezk und lernt nun unter Kontrolle der Separatisten, die auch in der Wissenschaft den Anschluss an Russland suchen, wie ein Artikel des Deutschlandfunks berichtet.

Trotz dem Krieg [sic!] hätten die jungen Ukrainer ein Recht auf Bildung, sagt ein Mitarbeiter der Universität Luhansk. „Wir wollen alles dafür tun, ihnen dieses Recht zu gewähren.“

Auch die Universität in Luhansk musste ihren Standort verlegen und befindet sich nun in der 150 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Starobilsk, wo die Universität eine kleine Filiale unterhält. Da hier jedoch nur 1.000 der 25.000 Studierenden Platz finden, geht die Universität neue Wege und versucht, auf elektronische Lehrangebote auszuweichen. Dabei wird die Hochschule von der ETH Zürich unterstützt, wie die Neue Zürcher Zeitung schreibt.

Während in den beiden Separatistenrepubliken das Bildungsprogramm zunehmend „russifiziert“ wird, wie der britische Guardian berichtet, reagiert man in westukrainischen Hochschuleinrichtungen zunehmend gereizt auf separatistische Bestrebungen: Mitte August beschwerten sich Studierende der Universität in Schitomyr über separatistische Äußerungen eines Professors, der daraufhin von den ukrainischen Sicherheitsbehörden verwarnt wurde und dem nun bei Wiederholung ein Strafverfahren droht, wie es in der Kyiv Post heißt. Der Konflikt wirkt sich damit zunehmend auch den ukrainischen Bildungssektor aus.