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Hochschulen in Russland und der Ukraine

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Ukraine stellt Innovationsstrategie „WinWin“ vor

Die ukrainische Regierung hat am 15. Januar ihre „Global Innovation Strategy 2030“ vorgestellt. Die Strategie mit dem Titel „WinWin“ definiert die Vision der Ukraine als innovationsgetriebenes Land und umreißt Schlüsselbereiche, Grundsätze, Ziele und Aufgaben für die Innovationspolitik. Internationale Zusammenarbeit ist ein zentrales Element der Strategie.

Die Strategie skizziert einen Rahmen, um gute Bedingungen für Unternehmen, Start-ups, Forschende, Investoren und internationale Partner im Innovationssektor zu schaffen. Damit sollen die Souveränität, territoriale Integrität, wirtschaftliche Entwicklung und der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg abgesichert werden. Mit der Umsetzung der Strategie strebt die Ukraine einen wirtschaftlichen Aufschwung an und will sich als regionaler Innovationsführer innerhalb Europas positionieren.

Die WinWin-Strategie zielt drauf ab, Märkte zu öffnen und den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern, die Innovationsinfrastruktur des Landes aus- und gleichzeitig bürokratische Hürden abzubauen. Zudem sollen die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen sowie die Ausbildung von erforderlichen Fachkräften unterstützt werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der internationalen Zusammenarbeit und hier besonders auf der Integration in den Europäischen Forschungsraum.  

Die Strategie benennt Schlüsselsektoren und -bereiche und formuliert hierfür Ziele und Maßnahmen. Diese umfassen Technologien für Verteidigung, Medizin, Biologie, Nachhaltigkeit, Bildung, Landwirtschaft und Raumfahrt. Zudem adressiert die Strategie Künstliche Intelligenz, Halbleiter, Cybersicherheit, unbemannte und autonome Systeme sowie immersive Technologien (Extended Reality, XR) als Schlüsseltechnologien. Des Weiteren sollen technologische Lösungen in der Regierung und Verwaltung gefördert werden, um Innovationen zu beschleunigen und zu erleichtern.  

Für die Umsetzung der Strategie wird ein Zeitplan mit konkreten Zielvorgaben bis zum Jahr 2030 vorgelegt. Dazu zählt unter anderem die Platzierung in internationalen Rankings: Pisa (2030: 470-510 Punkte; 2022:428-450), Global Innvoation Index (2030: Rang 45; 2023: 57), Global Human Capital Index (2030: Rang 55; 2023: 79) und Global Patent Index (2030: Rang 35; 2023: 46). Als weitere Ziele werden die Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (2030: 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts; 2023: 0,33 Prozent) sowie ein innovationsgetriebener Produktivitätszuwachs (2030: 35 Prozent; 2023: 25 Prozent) ausgegeben. Die Umsetzung soll durch jährliche Berichte überwacht und evaluiert werden.  

Zur Strategie

Die vollständige Strategie liegt ausschließlich in ukrainischer Sprache vor. In englischer Sprache sind zusätzlich zum Internetauftritt zwei ausführliche Präsentationen zu den Inhalten verfügbar:

Die Strategie wurde vom Ministerium für digitale Transformation der Ukraine in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine und dem Amt für effektive Regulierung (Better Regulation Delivery Office, BRDO) mit Unterstützung der United States Agency for International Development (USAID) und UK International Development erstellt.

Quelle: Kooperation International

Max Weber Stiftung baut Forschungsstelle in der Ukraine auf

Mit der Einrichtung einer Forschungsstelle in Lviv setzt die Max Weber Stiftung (MWS) ihre Neuausrichtung in Osteuropa seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fort. Die Münchener Historikerin Iryna Klymenko wird den Aufbau leiten.

Im November 2024 hat der Stiftungsrat der MWS den Aufbau einer „Forschungsstelle Ukraine“ beschlossen, nun nimmt das Projekt mit Iryna Klymenko als künftiger Leiterin Fahrt auf. In Kooperation mit ukrainischen Partnern entsteht in Lviv ein weiterer Standort in Osteuropa. Wie alle MWS-Institute dient er dem wissenschaftlichen Austausch, der Förderung des Nachwuchses und dem Verständnis zwischen Deutschland und dem Gastgeberland. Die Forschungsstelle wird sich mit der transnationalen Geschichte der Region beschäftigen, die durch die politischen Grenzen der heutigen Ukraine markiert ist. Der Fokus liegt dabei auf den Kommunikationsprozessen, durch die sich die Region seit der Frühen Neuzeit mit west- und mitteleuropäischen Akteuren und Institutionen verflochten sah. Es ist geplant, die Forschungsstelle nach Ende der Projektlaufzeit 2028 zu verstetigen und nach Möglichkeit auszubauen.

Iryna Klymenko ist eine erfahrene Historikerin mit Schwerpunkt in der europäischen Verflechtungsgeschichte. Sie studierte in Kyiv und München und wurde am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert und habilitiert. Ihre internationale Forschungserfahrung umfasst Stationen in Cambridge, Berkeley und am Deutschen Historischen Institut in Rom. Sie erhielt Fellowships des Historischen Kollegs München (2023/24) und des Wissenschaftskollegs zu Berlin (2025/26).

Im Mai wird die erste Veranstaltung der neuen Forschungsstelle stattfinden: Gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern organisiert sie das Symposium „The Most Documented War: Enacting Archives“, das am 22.-24. Mai 2025 Personen und Organisationen in Lviv zusammenbringt, die den Krieg in der Ukraine dokumentieren und archivieren.

Quelle: Kooperation International

Neues Projekt knüpft kollaboratives Datennetzwerk für Osteuropa

Das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), das European Centre for Minority Issues (ECMI) und das Centre Marc Bloch (CMB) bauen gemeinsam das neue Datennetzwerk KoDaNetOst auf. Ziel ist es, Forschungseinrichtungen und Bildungsinstitutionen in Osteuropa, dem Südkaukasus, Zentralasien und den EU-Staaten zu verknüpfen, die sozial- und geisteswissenschaftliche Daten erheben und nutzen.

Ob Umfragedaten oder qualitative Datenerhebungen, ökonomische und ökologische Analysen oder Archivmaterial – eine gute Datengrundlage ist für die wissenschaftliche Zusammenarbeit, den Erkenntnisgewinn und den Wissenstransfer unabdingbar. Das Sammeln von und der Zugang zu geistes- und sozialwissenschaftlichen Daten aus und über Osteuropa ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Oft sind Akteur*innen wie Universitäten und Forschungszentren, Nichtregierungsorganisationen (NRO), Think Tanks oder Einzelpersonen nur unzureichend miteinander vernetzt, unterliegen unterschiedlichen rechtlichen Regeln oder kommen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Kulturen. Das neue Kollaborative Datennetzwerk mit Osteuropa (KoDaNetOst) dient als Plattform und Schnittstelle für Akteur*innen, die in, mit und über Osteuropa Forschungsdaten erheben und bearbeiten.

„Ein regional verankertes Netzwerk mit auf Augenhöhe agierenden Partner*innen erscheint uns vielversprechend, um globalen, regionalen und lokalen Herausforderungen wirksam(-er) zu begegnen“, betonen Sabine von Löwis und Kerstin Bischl, die das Projekt am ZOiS koordinieren. Es startet mit zehn einschlägigen assoziierten Partner*innen in Georgien, Moldau, der Ukraine, Zentralasien sowie in der EU. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 40 000 € zunächst bis September 2025.

In der gegenwärtigen Etappe werden die Projektpartner ZOiS, ECMI und CMB zwei Präsenz-Workshops durchführen, die zusammen mit weiteren Arbeitstreffen dem Wissensaustausch zwischen „Ost“ und „West“ hinsichtlich methodologischer, technischer, forschungsethischer und rechtlicher Standards dienen. Mittelfristig erstellen sie eine Webseite zur Visualisierung der Daten- und Akteurslandschaft in und zu Osteuropa und schaffen damit die Voraussetzungen für eine gemeinschaftliche Nutzung. Zum Ende der ersten Förderphase werden die beteiligten Institutionen gemeinsam einen Antrag zur Etablierung eines nachhaltigen Netzwerks erarbeiten.

Quelle: ZOIS

Europäische Hochschulallianz Transform4Europe: Hochschulleitungen beschließen verstärkte Zusammenarbeit

Die zehn Mitglieder der europäischen Hochschulallianz Transform4Europe werden ihre enge Kooperation weiter vertiefen und verstetigen. Zu diesem Zweck wurde bei der Vollversammlung, die dieses Jahr im polnischen Kattowitz stattfand, die Gründung einer Rechtspersönlichkeit für den Verbund beschlossen. Auch die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung soll mit Hilfe eines gemeinsamen Projektbüros ausgebaut werden.

Die zehn Mitglieder der europäischen Hochschulallianz Transform4Europe (T4EU) trafen sich zu ihrer diesjährigen Vollversammlung an der Schlesischen Universität in Kattowitz (Polen). Um die Zusammenarbeit von Forschenden in gemeinsamen Projekten zu fördern und die Einwerbung von Drittmitteln zu optimieren, beschloss die Versammlung die Einrichtung eines gemeinsamen Projektbüros.

Die Einwerbung von Drittmitteln wird zudem künftig nicht nur den einzelnen Mitgliedshochschulen möglich sein, sondern auch der Allianz als solcher: Ab Ende 2025 wird sich T4EU als eigenständige juristische Person an Ausschreibungen für europäische und weitere Fördergelder beteiligen können. In einem ersten Schritt wird ein Verein nach deutschem Recht gegründet. Dieser soll in eine europäische Rechtsform überführt werden, sobald von Seiten der Europäischen Union die dafür nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Zu der T4EU-Allianz zählen neben der Universität des Saarlandes, die Universität Alicante (Spanien), die Estnische Kunstakademie (Estland), die Universidade Católica Portuguesa (Portugal), die Universität Primorska (Slowenien), die Universität Jean Monnet in Saint-Étienne (Frankreich), die Schlesische Universität in Kattowitz (Polen), die Universität St. Kliment Ohridski in Sofia (Bulgarien), die Universität Triest (Italien) und die Vytautas-Magnus-Universität (Litauen). Assoziierter Partner ist die Mariupol State University in der Ukraine. 

Die T4EU-Allianz wird 2024 – 2027 mit insgesamt 14,4 Millionen EUR im Programm Erasmus+ unterstützt. Hinzu kommt ein Betrag von 3,6 Millionen EUR, der von den zehn beteiligten Hochschulen übernommen wird. An die Universität des Saarlandes fließen rund 2,4 Millionen EUR.

Quelle: Kooperation International

Abkommen zur Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit mit der Ukraine unterzeichnet

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die deutsche Partnerschaft mit der Ukraine weiter ausgebaut. Zusammen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Oksen Lisovyi unterzeichnete sie ein bilaterales Abkommen zur Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit (WTZ).

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger hat bei ihrem zweiten Besuch in der Ukraine seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands die deutsche Partnerschaft mit der Ukraine weiter ausgebaut. In Kyjiw unterzeichnete sie gemeinsam mit dem ukrainischen Minister für Bildung und Wissenschaft, Oksen Lisovyi, das WTZ-Abkommen zur deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit.

Ministerin Stark-Watzinger erklärte anlässlich der Unterzeichnung:

„Wir setzen auf die Zukunft der Ukraine. Deswegen habe ich heute mit meinem ukrainischen Amtskollegen Oksen Lisovyi ein Abkommen über unsere Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung unterzeichnet. Wir knüpfen damit an 30 Jahren vertrauensvolle wissenschaftliche und technologische Kooperation zwischen unseren Ländern an. Für den Wiederaufbau des Landes wird es herausragende und vernetzte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und eine Bildungsperspektive für die Menschen in der Ukraine brauchen. Hierbei unterstützen wir die Ukraine. Diese Unterstützung werden wir weiter ausbauen. Mit deutsch-ukrainischen Exzellenzkernen und dem neuen Förderaufruf „Forschung für Wiederaufbau“ stärken wir die wissenschaftlichen Potenziale und die Forschungszusammenarbeit. Ab dem kommenden Jahr fördern wir den Aufbau eines Deutsch-Ukrainischen Hochschulnetzwerkes. Wir wollen die Ukraine zu einem starken Partner in Bildung und Forschung in Europa machen.“

Die Ministerin wurde von einer hochrangigen Wissenschaftsdelegation begleitet. Teilnehmer waren der Vorsitzende der Wissenschaftsministerkonferenz und Minister der Finanzen und für Wissenschaft im Saarland, Jakob von Weizsäcker, der Sprecher der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Patrick Cramer, der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaft Leopoldina, Professor Gerald Haug, der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor Walter Rosenthal, und der Generalsekretär der Volkswagenstiftung, Dr. Georg Schütte.

Im Namen der Wissenschaftsministerkonferenz begrüßte ihr Vorsitzender, Jakob von Weizsäcker, die Unterzeichnung des deutsch-ukrainischen Abkommens zur Intensivierung der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine nachdrücklich:

„Es geht um den Beitrag von Wissenschaft und Forschung für den Wiederaufbau. Und es geht um Anerkennung der ukrainischen Wissenschaft als attraktiver Partner.  Auf dieser Basis werden Deutschland und die Ukraine vielfältige Programme und Austauschmaßnahmen vorantreiben, die einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung beider Länder leisten.“

Hintergrund

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Ukraine seit dem Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs im Februar 2022 mit zahlreichen Programmen zur Hochschulzusammenarbeit, zum Aufbau von Forschungsstrukturen und mit bilateralen Projekten. Bis zum Jahr 2029 werden dafür über 100 Millionen Euro investiert. Allein die in diesem Jahr gestartete „BMBF-Initiative Wiederaufbau Ukraine“ summiert sich auf 51,2 Millionen Euro.

Neu ist das deutsch-ukrainische Hochschulnetzwerk, das ab Juli 2025 aufgebaut und mit 24 Millionen Euro bis 2029 gefördert wird. Es soll den Wiederaufbau unterstützen und die Zusammenarbeit von Hochschulen beider Länder vertiefen. Im Rahmen des Hochschulnetzwerkes können deutsche Hochschulen mit ukrainischen Hochschulen kooperieren. Das Angebot reicht von digitalen Lehrangeboten bis hin zu gemeinsamen Studiengängen.

Das BMBF unterstützt die Ukraine mit dem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst umgesetzen Programm „Ukraine digital: Studienerfolg in Krisenzeiten sichern“ bei der Aufrechterhaltung der Lehre an ukrainischen Hochschulen. Das Programm wird bis Juni 2025 verlängert und 3,2 Millionen Euro zusätzlich zu den bereits bewilligten 22,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die vier deutsch-ukrainischen Exzellenzkerne in Lwiw, Kyjiw und Charkiw beschäftigen sich mit Grundlagenforschung in Medizin, Quantentechnologie, Materialforschung und Geschichte und werden jeweils mit bis zu 2,5 Millionen Euro bis 2028 finanziert. Damit soll die Ukraine mit exzellenten Leistungen im Europäischen Forschungsraum positioniert werden. Die Exzellenzkerne werden durch weitere Fördermaßnahmen zum Wiederaufbau und Reformierung des ukrainischen Wissenschaftssystems flankiert. Dazu zählt der neu aufgelegte Förderaufruf „Forschung für Wiederaufbau“.

Quelle: Kooperation International

Expertise bündeln, Ukraine-Kompetenz erhöhen

Der DAAD fördert mit Mitteln des Auswärtigen Amts zwei Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien: An ihren Standorten in Regensburg sowie Frankfurt an der Oder und Berlin gehen sie neue Wege, um der Ukraine in ihrer Vielfalt gerecht zu werden.

„Unser Ziel ist es, die Ukraine-Kompetenz in Deutschland zu erhöhen“, sagt Dr. Gisela Zimmermann vom Referat Kooperationsprojekte in Europa, Südkaukasus und Zentralasien im DAAD. „Die neuen, vom DAAD geförderten Zentren sollen ihre Arbeit auch gezielt an die Öffentlichkeit bringen.“ Breite Aufmerksamkeit für wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse – das hat für die Ukraine besondere Bedeutung.

„Die Tatsache, dass wir von Russlands groß angelegtem Einmarsch in der Ukraine überrascht wurden, sollte Beweis genug dafür sein, dass wir mehr – und differenzierteres – Fachwissen über und einen neuen Blick auf Osteuropa brauchen“, hob DAAD-Generalsekretär Dr. Kai Sicks bereits im Juli 2024 in seinem Grußwort zur Eröffnung des „Kompetenzverbunds Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)“ hervor, den die Europa-Universität Viadrina mit Berliner Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen bildet. Sicks betonte: „Wir müssen unsere oft vereinfachte und falsche Wahrnehmung dieses vermeintlich einheitlichen, von Russland dominierten ‚Ostblocks‘ aufgeben. Stattdessen müssen wir die Region in ihrer ganzen kulturellen, historischen und politischen Vielfalt anerkennen. Dies gilt insbesondere für die Ukraine.“ Der KIU in Frankfurt an der Oder und Berlin und der am 2. Oktober 2024 eröffnete „Denkraum Ukraine“ an der Universität Regensburg: Beide Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien gehen neue Wege. Wir stellen die Zentren im Folgenden vor.

Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)

Ukraine-Kompetenz auf einer breiten Basis – das zeigt sich am KIU an drei Säulen: „Wir haben einen Forschungs-, einen Lehr- und einen Transferbereich etabliert“, erzählt Dr. Susann Worschech, wissenschaftliche Koordinatorin des KIU. „Wir gehen über die klassische Ukrainistik hinaus und vermitteln auch Kompetenz im sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Bereich.“ Im neuen Wintersemester startet ein ukrainebezogenes Lehrprogramm für Studierende, das im Laufe des nächsten Jahres zu einem Zertifikatsprogramm Ukrainestudien mit Ukraine-Seminaren, Sprachkursen und Möglichkeiten für Praktika ausgebaut wird. Neue Forschungsallianzen sind ebenso Ziel des KIU wie weitreichender Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

„Wir sind gut vernetzt mit dem politischen Berlin und haben zahlreiche Kontakte in die EU-Zentren Brüssel und Straßburg“, veranschaulicht Susann Worschech. „Unser Ziel ist es, neben der Etablierung von Ukrainestudien im akademischen Raum, nicht zuletzt auch langfristig Wissen für den politischen wie für den medialen Diskurs aufzubauen.“ Das gelinge auch über die Ausbildung der Studierenden mit einem Ukraine-Wissen, das sich nicht allein auf das Land konzentriert, sondern zudem auf seine vielfältigen Verflechtungen und internationalen Beziehungen. Absolventinnen und Absolventen könnten perspektivisch auch in Ministerien ihre neue Ukraine-Kompetenz einbringen.

Neben der Viadrina sind mehrere Berliner Institutionen Teil des KIU: Die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Wissenschaftskolleg Berlin und das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS). Gemeinsam verfolgen sie die drei Schwerpunktthemen zu „Geschichte und Kultur“, „Gesellschaft und Staat“ und „Konflikt, Krieg und multiple Krisen im globalen Kontext“. Eine Weiterentwicklung des studienbegleitenden Zertifikatsprogramms Ukrainian Studies zu einem einschlägigen Masterstudienangebot wird ebenfalls angestrebt. Für die Vermittlung von Wissen über die Ukraine in Politik und Gesellschaft werden vielfältige Veranstaltungs- und Informationsformate eingesetzt. Auch ist ein Graduiertenkolleg zu den Schwerpunktthemen im Aufbau.

Zentral sind für den KIU seine ukrainischen Hochschulpartner: die Kyiv School of Economics, die Nationale Universität Kyjiw-Mohyla Akademie, die Nationale Taras Schewtschenko-Universität Kyjiw, die Ukrainische Katholische Universität Lwiw sowie die Karasin-Universität Charkiw. Auch NGOs wie der sozialwissenschaftliche ukrainische Thinktank Cedos zählen zum Netzwerk, ebenso Universitäten in Großbritannien, Polen und Litauen. Susann Worschech bringt das Ziel des gemeinsamen Einsatzes auf den Punkt: „Wir machen das mit dem Ziel, nie wieder erleben zu müssen, dass politische und soziale Erdbeben unsere direkte östliche Nachbarschaft erschüttern und wir einfach nicht damit umgehen können.“

„Denkraum Ukraine“ an der Universität Regensburg

„Der Aufbau eines Zentrums für interdisziplinäre Ukrainestudien ermöglicht es uns, institutionalisiert und längerfristig mit unseren ukrainischen und weiteren Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten“, sagt Professor Guido Hausmann, Leiter des Arbeitsbereiches Geschichte am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) und Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas mit Schwerpunkt Russland/Sowjetunion und Ukraine an der Universität Regensburg. Dabei kann das Team um Hausmann, der wie auch Professorin Mirja Lecke Co-Sprecher des „Denkraums Ukraine“ ist, das Zentrum mit vielfältigen akademischen Strukturen in Regensburg verknüpfen: mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, dem Department für interdisziplinäre und multiskalare Area Studies (DIMAS), dem von 2020 an mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eingerichteten Zentrum Erinnerungskultur, dem IOS, dem Leibniz-WissenschaftsCampus „Europa und Amerika in der modernen Welt“ und dem Institut für Ostrecht. Es gibt auch vielfältige deutschlandweite und internationale Kooperationen, unter anderem mit dem Canadian Institute of Ukrainian Studies (CIUS) in Edmonton, der Nationalen Taras Schewtschenko-Universität-Kyjiw, der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw sowie zusätzlichen regionalen und internationalen Partnern.

Vier Themenfelder stehen im Fokus des „Denkraums Ukraine“: „Sprache und kulturelles Erbe“, „Krieg, Frieden und Nachkriegsordnung“, „Flucht, Migration und Wertetransfer“ sowie „Regionale Vielfalt: Industrie- und Grenzregionen im Vergleich“. Sie eröffnen auf breiter disziplinärer Grundlage einen interdisziplinären Denkraum. Guido Hausmann macht deutlich, wie vielschichtig die Verbindungen Regensburgs mit der Ukraine sind. Schon im Mittelalter gab es Handelsbeziehungen mit Kyjiw und Odesa. Nach dem Zweiten Weltkrieg existierte das größte bayerische „Ukrainerlager“ für Displaced Persons in der Stadt, ebenso ein Ukrainisches Wissenschaftliches Institut Ende der 1940er-Jahre. „Und heute pflegen wir auch eine lange, sehr aktive Städtepartnerschaft mit Odesa“, so Hausmann. „Wir haben sehr gute Voraussetzungen, nicht nur internationale Beziehungen zu stärken, sondern mit unserer Forschung und Lehre auch den Transfer in die lokale und regionale Gesellschaft zu leisten.“ Hausmann nennt die Flucht, Vertreibung und Migration von Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Geschichte als ein Beispiel für eine vergleichende Forschungsperspektive.

Auch für das Ziel, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, sind die Bedingungen in Regensburg gut. So hat das IOS etwa 2022 sein Blog-Format „Ostblog Spezial: Russlands Krieg gegen die Ukraine“ gestartet, das nach wie vor vielfältige Perspektiven zum Krieg anbietet: vom Blick auf den russischen Imperialismus bis zum Rundgang durch Odesa mit seinem reichen, aber bedrohten kulturellen Erbe. Guido Hausmann weiß um den Wert der historischen Perspektive – und richtet den Blick in die Zukunft: „Wir haben die Hoffnung, ein Zentrum aufzubauen, das den Blick auf die Ukraine langfristig wertvoll erweitert. Dieser Aufgabe werden wir uns in den kommenden Jahren insbesondere gemeinsam mit unseren ukrainischen Partnern intensiv widmen und damit in die breite Öffentlichkeit ausstrahlen.“

Johannes Göbel (4. Oktober 2024)

Quelle: DAAD

Global Innovation Index: Russland und Ukraine rutschen im weltweiten Vergleich ab

Die World Intellectual Property Organization (WIPO) veröffentlichte am 26. September 2024 die 17. Ausgabe des Global Innovation Index (GII), berichtet Kooperation International:

Der GII nimmt wie im Vorjahr das globale Innovationsgeschehen in den Blick, zeigt Trends und Entwicklungen auf und bietet einen umfassenden Ländervergleich an. Im 14. Jahr in Folge wurde die Schweiz als innovativste Volkswirtschaft der Welt ausgezeichnet. Deutschland rutscht um einen Platz auf Rang neun herab.

Der Global Innovation Index wird jährlich von der World Intellectual Property Organization (WIPO) herausgegeben. Der GII bewertet in seiner 17. Ausgabe die Innovationskraft von 133 Staaten anhand von 78 Indikatoren und stellt globale und regionale Ranglisten zusammen. Zusätzlich können Profile zu einzelnen Staaten aufgerufen werden. Für das Ranking werden sowohl Input- als auch Outputfaktoren zum Innovationssystem gemessen.

In der Ausgabe 2024 wird eine deutliche Abschwächung der Frühindikatoren für die künftige Innovationstätigkeit festgestellt, einschließlich einer Trendwende gegenüber dem Boom bei den Innovationsinvestitionen zwischen 2020 und 2022. Aufgrund der höheren Zinssätze sank die Risikokapitalfinanzierung im Jahr 2023 um rund 40 Prozent, während das Wachstum der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) sowie die internationalen Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Publikationen ebenfalls zurückgingen.

Die internationalen Patentanmeldungen verzeichneten 2023 einen Rückgang von 1,8 Prozent und damit den ersten Rückgang seit 2009. Die globalen FuE-Ausgaben nahmen 2022 mit einer Rate von 5 Prozent zu – ein leichter Rückgang gegenüber 2021 –, werden sich 2023 jedoch voraussichtlich auf real 3 Prozent verlangsamen. Im Jahr 2023 werden die Ausgaben der Unternehmen, die die größten Investoren in FuE sind, real um etwa 6 Prozent steigen. Dieser Anstieg liegt unter der langfristigen Wachstumsrate der letzten 10 Jahre (rund 8 Prozent) und unter den Spitzenwerten von 10-15 Prozent zwischen 2019-2021 sowie unter den Wachstumsraten vor der Pandemie.

Die Technologie schreitet weiterhin schnell voran, vor allem in den gesundheitsbezogenen Bereichen und bei der Rechenleistung. Auch die Technologieübernahme nimmt zu, die Fortschritte bei den grünen Technologien waren im letzten Jahr allerdings langsamer als im Durchschnitt des Jahrzehnts.

Quelle: Kooperation International

Ukraine und Russland im Global Innovation Index

Ergänzend zum Gesamtbericht des GII werden in Kurzprofilen die Innovationsentwicklungen und Rankingergebnisse der einzelnen Länder kompakt zusammengefasst abgebildet.

Aus dem Profil Russlands geht hervor, dass es auf Platz 59 von 133 rangiert und somit 8 Plätze weiter hinten als noch im Jahr 2023. Am stärksten ist Russland in den Bereichen Human capital and research (Rang 39), Knowledge and technology outputs (Rang 52) und Business sophistication und Creative outputs (Rang 53). Rückstände zum Gesamtrank verzeichnet Russland bei Institutions (Rang 126) und Infrastructure (Rang 76).

Die Ukraine landet im Ranking ein Platz hinter Russland auf Platz 60 und rutscht damit im Vergleich zum Vorjahr um 5 Plätze ab. In den Bereichen Knowledge and technology outputs (Rang 34), Business sophistication (Rang 45) and Human capital and research (Rang 54) erzielt die Ukraine ihre besten Ergebnisse. In den Kategorien Institutions (Rang 107), Market sophistication (Rang 85) and Infrastructure (Rang 82) schneidet sie hingegen im Vergleich zum Gesamtrank am schlechtesten ab.

Quelle: WIPO

Wiedereröffnung des DAAD-Informationszentrums in Kyjiw

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) öffnet nach mehr als zwei Jahren wieder sein Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw. Das Informationszentrum war nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geschlossen worden und arbeitete digital von Deutschland aus weiter.

Mit der Wiedereröffnung verbessert der DAAD die Beratung von Studierenden und Forschenden und bekennt sich mit seinen Mitgliedshochschulen zu einer langfristig angelegten Unterstützung der Ukraine im akademischen Austausch mit Deutschland.

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte dazu in Bonn

„Nach zweieinhalb Jahren kehren wir nach Kyjiw zurück – trotz der anhaltenden russischen Angriffe. Dies ist ein bedeutender Schritt für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland. Wir bieten ukrainischen Studierenden, Forschenden und Hochschulen wieder eine direkte Anlaufstelle mit Beratungs- und Informationsangeboten im Land. Dies unterstreicht unseren unbedingten Willen, die Ukraine auf ihrem Weg nach Europa weiterhin aktiv zu unterstützen.“

Informationszentrum Kyjiw

Der DAAD ist seit 1998 mit einem Büro in der Ukraine vertreten. Zwischen Februar 2022 und September 2024 war das Büro in Kyjiw geschlossen, die Beratung von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden erfolgte digital aus Bonn. Zu den Aufgaben des wiedereröffneten Informationszentrums gehören neben der Beratung vor Ort, die Förderung der Kooperation zwischen ukrainischen und deutschen Hochschulen sowie die Zusammenarbeit mit DAAD-Lektorinnen und Lektoren in der Ukraine, die derzeit digital arbeiten. Das Informationszentrum hält zudem Kontakt zu den rund 4.000 DAAD-Alumni in der Ukraine.

Unterstützung von 20.000 Ukrainerinnen und Ukrainern

Seit dem russischen Angriff hat der DAAD mehrere Sonderprogramme aufgelegt und bestehende Programme erweitert, um die ukrainische Wissenschaft zu unterstützen. Mit finanzieller Förderung der Bundesregierung konnte der DAAD so seit 2022 rund 20 .000 ukrainischen Studierenden und Forschenden dabei helfen, ein Studium aufzunehmen beziehungsweise ihr Studium oder ihre Forschung fortzusetzen und abzuschließen. Darüber hinaus unterstützt der DAAD seit Februar 2024 den Aufbau von zwei Zentren für interdisziplinäre Ukrainestudien in Deutschland an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und an der Universität Regensburg – ebenfalls mit finanzieller Förderung durch die Bundesregierung.

Die akademischen Beziehungen zur Ukraine haben sich seit Kriegsausbruch intensiviert: So stieg die Zahl der Hochschulkooperationen auf über 300. Zudem studieren derzeit knapp 10.000 ukrainische Studierende in Deutschland, rund 1.300 ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an deutschen Hochschulen.

Wiederaufbau des Hochschul- und Wissenschaftssystems

Im Juni 2024 hat der DAAD Vorschläge zur Unterstützung des Wiederaufbaus des ukrainischen Hochschul- und Wissenschaftssystems vorgelegt – hierzu gehört auch das Konzept eines „Deutsch-Ukrainischen Hochschulnetzwerks“ zur Bündelung und zum systematischen Ausbau der Austausch- und Kooperationsbeziehungen zwischen ukrainischen und deutschen Hochschulen.

„Wir sind angetan von dem großen Interesse an unseren Überlegungen. Auch dieses Interesse belegt, dass in Politik und Wissenschaft intensiv über langfristig wirksame Strategien zur Unterstützung des ukrainischen Hochschulsystems nachgedacht wird“,

so der DAAD-Präsident.

Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine (NAKU)

Bereits kurz nach dem russischen Überfall hatte der DAAD die „Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine“ ins Leben gerufen. Die Plattform bündelte die vielfältigen Informations- und Hilfsangebote deutscher Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen für ukrainische Studierende und Forschende. Zudem konnten sich geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer persönlich zu akademischen Karrieremöglichkeiten und Qualifikationen beraten lassen.

Die Informationen zum Studieren und Forschen in Deutschland sowie ergänzende Beratungsangebote finden sich nun wieder auf der Webseite des Informationszentrums Kyjiw. Zur akademischen Zusammenarbeit mit der Ukraine berät der DAAD seine Mitgliedshochschulen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiterhin über das Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi).

Quelle: Kooperation International

Russland will Forschungsausgaben um 25 Prozent kürzen

Die Forschungsausgaben der russischen Regierung werden in den nächsten zwei Jahren um 25 Prozent gekürzt. Dies geht aus dem Haushaltsplan für die Jahre 2025 und 2026 hervor, der Anfang des Monats vom Parlament verabschiedet wurde.

Die Förderung der angewandten Forschung, auf die etwa zwei Drittel der russischen Forschungsausgaben entfallen, wird von den Kürzungen am stärksten betroffen sein: Sie wird von 458 Milliarden Rubel (4,67 Mrd. EUR*) in diesem Jahr auf 362 Mrd. Rubel (3,69 Mrd. EUR) im Jahr 2025 und 260 Mrd. Rubel (2,65 Mrd. EUR) im Jahr 2026 zurückgehen, so eine aktuelle Analyse des Instituts für Statistik und Wissensökonomie der Russischen Hochschule für Wirtschaft. Die Ausgaben für die Grundlagenforschung werden im Wesentlichen unverändert bleiben und leicht von 261 Mrd. Rubel (2,66 Mrd. EUR) auf 235 Mrd. Rubel (2,4 Mrd. EUR) im Jahr 2025 sinken, um dann auf 276 Mrd. Rubel (2,82 Mrd. EUR) im Jahr 2026 zu steigen.

Insgesamt sieht der Haushaltsplan vor, dass der Anteil der föderalen Ausgaben für die Forschung von 2,7 Prozent in diesem Jahr auf 2 Prozent im Jahr 2026 sinkt – der niedrigste Stand seit 2004. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass Russland seine Militärausgaben, die in diesem Jahr voraussichtlich 40 Prozent der Bundesausgaben ausmachen werden, drastisch erhöht und die Budgets in anderen Bereichen gekürzt hat.

Wechelkurs 03.09.2024: 1 Rubel = 0,0102 EUR

Quelle: Kooperation International

Internationales Wissenschaftsteam entdeckte ein neues Phänomen für die Quantentechnologie

Wie aus einem in der Zeitschrift Physical Review Letters vom Jahr 2023 veröffentlichten Artikel hervorgeht, haben Wissenschaftler*innen der Universität „MISiS“ zusammen mit ihren ausländischen Kolleg*innen neue Eigenschaften auf dem Gebiet der Quantentechnologie entdeckt. Sie sollen die Entwicklung von fortschrittlicheren Quantenprozessoren, die komplexe Berechnungen durchführen sollten, beschleunigen.

Neben Wissenschaftlern von MISiS beteiligten sich auch Wissenschaftler des Russischen Quantenzentrums, des Österreichischen Instituts für Wissenschaft und Technologie, des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik und des Munich Center for Quantum Science and Technology an der Arbeit des wissenschaftlichen Teams. 

Die im Jahr 2022 abgeschlossene Forschung wurde durch Zuschüsse des MISIS-Strategieprojekts „Quantum Internet“, durch die Russian Science Foundation und Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Quelle: DIWH Moskau

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