Der Konflikt zwischen der Ukraine, Russland und der EU wirkt sich auf Politik und Gesellschaft, aber auch die Wissenschaft aus. Die Volkswagen-Stiftung will mit ihrer Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften“ die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler(inne)n dieser Länder stärken und damit Brückenschläge ermöglichen. Dazu wurden jetzt für 39 Forschungsvorhaben insgesamt rund 8,6 Mio. Euro bewilligt.
In der Forschung gilt es, sich aktuellen Herausforderungen zu stellen und durch die Verknüpfung unterschiedlicher Expertisen gemeinsam zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Die internationale Zusammenarbeit wird dabei immer wichtiger – geopolitische Krisen können dem jedoch entgegenstehen. Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland verhindert seit 2014 zunehmend die fruchtbaren Kooperationen zwischen den exzellenten Wissenschaftler(inne)n beider Länder. Die Volkswagen-Stiftung als nicht-staatliche Akteurin versteht sich als Brückenbauerin, die seit jeher Wissenschaftler(innen) ungeachtet geografischer Grenzen oder politisch-diplomatischer Konflikte zu Dialog und Zusammenarbeit motivieren will. Dadurch will sie auch in Krisenzeiten einen Beitrag zur Annäherung, Vertrauensbildung und Verständigung leisten und helfen, für gemeinsame Forschung wieder eine tragfähige und zukunftsweisende Basis zu etablieren.
„Vor mehr als 50 Jahren haben wir begonnen, israelisch-deutsche Forschungskooperationen zu fördern. Trotz der schwierigen Anfänge – die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden erst zwei Jahre nach unserem ersten Förderengagement aufgenommen – ist daraus eine nachhaltige Grundlage für gemeinsame Forschung geworden. Wie erhoffen uns von der Unterstützung der trilateralen Projekte zwischen Russland, der Ukraine und Deutschland ähnliche konsolidierende Effekte und tragfähige Netzwerke für die Zukunft“, erklärt Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung.
Die Stiftung hat jetzt 39 Forschungsvorhaben bewilligt, an denen jeweils ein Partner aus Russland, der Ukraine und Deutschland beteiligt ist. Die deutschen Projektpartner sind dabei über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Die Vorhaben sind in den Biowissenschaften, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sowie den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) verortet. Die Bewilligungssummen der 36 Forschungsprojekte liegen jeweils zwischen rund 200.000 und 250.000 Euro, die der drei geförderten Veranstaltungsreihen zwischen 55.000 und 130.000 Euro.
Auch die Beteiligung von Nachwuchswissenschaftler(inne)n aus den einzelnen Ländern spielte eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung. Insgesamt gingen bis zum Stichtag der Ausschreibung am 30. April 2015 mehr als 200 Anträge für kooperative Forschungsvorhaben ein.
Quelle: www.kooperation-international.de
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