Am 05. April 2017 verabschiedete die ukrainische Regierung das Dekret „Über die Ordnung des Nationalrates für die Entwicklung der Wissenschaft und Technologien“ und absolvierte damit einen großen Schritt bei der Umgestaltung der Verwaltungsstrukturen im ukrainischen Forschungs- und Entwicklungsbereich.
Der Nationalrat für Entwicklung der Wissenschaft und Technologie (NRUWT) wird zum strategischen Hauptorgan für die Umsetzung der Reformen im Bereich der Wissenschaft und Technologie. Unter der Leitung des ukrainischen Ministerpräsidenten wird der NRUWT die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft der Ukraine vertreten, so die ukrainische Ministerin für Bildung und Wissenschaft, Dr. Lilija Hrynewytsch.
Zu den Aufgaben des NRUWT zählen unter anderem:
- Erarbeitung der Grundlagen für die Staatspolitik im Bereich der F&E-Tätigkeit,
- Vorbereitung von Maßnahmen zur Entwicklung des F&E-Bereiches der Ukraine,
- Schwerpunktsetzung bei der Entwicklung des F&E-Bereiches und der jeweiligen Umsetzungsmaßnahmen,
- Verbesserung der Integration der ukrainischen Wissenschaft in die globale Wissenschaft und den europäischen Forschungsraum, unter der Berücksichtigung nationaler Interessen,
- Etablierung eines unabhängigen Evaluierungsverfahrens für die staatlichen, wissenschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Programme und Forschungsprojekte der staatlichen Forschungseinrichtungen,
- Transparente und qualitätssichernde Verleihung wissenschaftlicher Grade und Titel.
Außerdem wird der NRUWT die Jahresberichte der führenden Forschungseinrichtungen (u.a. die fünf nationalen Akademien der Wissenschaft) begutachten. Auf dieser Grundlage wird der NRWUT der Regierung Empfehlungen zur Gestaltung des staatlichen Haushaltes vorlegen. Diese umfassen auch die Ermittlung des Gesamtumfangs der F&E-Finanzierung und deren Verteilung zwischen der Grundfinanzierung und wettbewerbsbasierten Forschungs-und Entwicklungsförderung. Die Grundfinanzierung soll die Grundlagenforschung und notwendige Infrastrukturen sicherstellen. Forschungsprojekte oder Aufträge werden dagegen wettbewerbsbasiert vergeben.
Die Ministerin betonte, dass die Ukraine durch die oben genannten Änderungen im Verwaltungs- und Fördersystem der Wissenschaft die Möglichkeit erhält, die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung besser an den eigenen Bedarfen auszurichten und die benötigten Haushaltsmittel den entsprechenden Schwerpunkten gemäß einzusetzen.
Damit der NRUWT seine Arbeit aufnehmen kann muss nun das Ministerkabinett noch die Gestaltung der Personalbesetzung verabschieden. Der NRUWT wird aus einem wissenschaftlichen und einem administrativen Komitee bestehen, welche mit jeweils 24 Personen zu besetzen sind.
Quelle: www.kooperation-international.de
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